Bereits vor dem Lehrer-Streit machte Schmied Schlagzeilen, als sie ein Unterrichtsverbot für einen islamischen Religionslehrer anordnete, der antisemitische Flugblätter verteilt haben soll. Dafür erntete sie in der Bevölkerung viel Zustimmung. Und auch im Streit mit den Lehrern stehen die Österreicher Umfragen zufolge mit breiter Mehrheit auf ihrer Seite. Ob sich die Ministerin mit diesem Rückenwind im internen Machtkampf gegen Pröll durchsetzen wird, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen.
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Fekter ist wohl generell jene Ministerin, die bisher am meisten Prügel von der Opposition einstecken musste. So warf ihr die FPÖ vor, die Kriminalitätsstatistik zu manipulieren. Die Grünen bezichtigen sie im Fall des in Wien ermordeten Tschetschenen Umar I. der Lüge. In der Tat musste Fekter eine Aussage, I. habe Polizeischutz abgelehnt, später zurücknehmen. Und im Fall Arigona fanden die Grünen keinen Gefallen an Fekters Demonstration von Härte ("Ich habe nach den Gesetzen vorzugehen, egal ob mich Rehlein-Augen aus dem Fernseher anstarren oder nicht)". In der Bevölkerung stieß sie damit aber auch auf viel Zustimmung.
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Anfang des Jahres erforderte der russische Gaslieferstopp das Krisenmanagement des Wirtschaftsministers. Während er selbst sich überzeugt zeigte, die Sache gut im Griff zu haben, warf ihm die Opposition vor, keinen "Masterplan" zu haben, um Österreich aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien. Ab Mai will Mitterlehner über die Förderbank aws staatliche Kredite vergeben, was bei den Banken auf wenig Begeisterung stößt.
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Ein weiteres noch offenes Projekt Hundstorfers ist die Mindestsicherung. Hundstorfer wollte sie eigentlich am 1. Jänner 2010 in allen Bundesländern einführen - den Termin wird er aber nun doch nicht halten können. Das heikle Thema Pensionen will Hundstorfer erst im Herbst angehen.
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Hahn startete seine Amtszeit mit einer Doppelbelastung: Er übernahm vorübergehend auch das Justizressort, da Claudia-Bandion Ortner noch mit dem Bawag-Urteil beschäftigt war. In seinem eigentlichen Bereich bereitete Hahn eine Reform des Uni-Zugangs vor. Nach seinen Plänen soll in allen Fächern eine "verpflichtende positive Absolvierung" einer Studieneingangs- und Orientierungsphase kommen. Noch vor dem Sommer will Hahn die Regelung durchs Parlament bringen. Auch nach der Abgabe der Justizagenden an Bandion-Ortner im Jänner bleibt Hahn übrigens doppelt belastet: Schließlich ist er Parteichef in Wien, wo 2010 Wahlen anstehen.
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Ostermayer blieb auch in neuer Funktion der Schatten seines Chefs Werner Faymann. Egal, wo der Kanzler auftaucht, wenn es wichtig ist, steht ihm Josef Ostermayer zur Seite. Nebenbei entwickelte er aber auch eigenes Profil in seinem Job als Medienstaatssekretär. Ostermayer rührt kräftig um, was die Umgestaltung des ORF angeht. Beliebtes Angriffsziel des Staatssekretärs ist dabei der eigentlich auf rotem Ticket sitzende Generaldirektor Alexander Wrabetz.
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Marek hat die ständige Diskussion um die Rückzahlungen beim Kindergeld entschärft. Der Nationalrat hat jüngst eine gelockerte Regelung abgesegnet. Nächste Aufgabe Mareks ist das Ausverhandeln des verpflichtenden kostenlosen Kindergartenjahres mit Ländern und Gemeinden. Der Zeitplan ist schon einmal gestürzt worden. Die Verpflichtung wird erst 2010 wirksam.
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Schieder hat quasi die Rolle des Wachhundes von Vizekanzler Pröll übernommen. Wiewohl die Zusammenarbeit deutlich besser funktionieren soll als in Zeiten von Molterer/Matznetter, fällt Schieder auf seinem Posten kaum auf. Einzig mit seinem Vorstoß bezüglich Obergrenzen für Manager-Gehältern bei Unternehmen, die Staatshilfe beanspruchen, positionierte er sich öffentlich in einer heiklen Materie. Kanzler Faymann verfolgte diese Linie dann aber nicht.
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Nach seiner Tätigkeit im Sportstaatssekretariat mutierte Lopatka nun zum Finanzexperten. Seine Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, Ressortchef Josef Pröll den Rücken freizuhalten und dann einzuspringen, wenn dieser entweder keine Zeit oder keine Lust hat. Druck zu machen versuchte Lopatka, als es darum ging, die Pensionen der Landesbeamten an jene der öffentlich Bediensteten im Bund anzugleichen. In der Kommission über eine Reform der Pensionskassen übernahm er den Vorsitz.
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Zwischenzeugnis für den Kanzler und sein Team
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