Vorarlberg: Sieben Pfarrhöfe werden für Flüchtlinge adaptiert

Vorarlberg: Sieben Pfarrhöfe werden für Flüchtlinge adaptiert
Vorarlberg: Sieben Pfarrhöfe werden für Flüchtlinge adaptiertDie Presse (Fabry)
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Die Asylquote in Vorarlberg bis Jänner zu 100 Prozent zu erfüllen, ist laut dem Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe "ein Kraftakt".

Die Diözese Feldkirch wird sieben zum Teil leer stehende Pfarrhöfe für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung stellen, die bereits ein Bleiberecht zuerkannt bekommen haben. Dies werde Platz in den Grundversorgungswohnungen für neue Asylwerber schaffen, betonte Martin Fellacher, Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe in Vorarlberg.

Zum Teil seien bereits Familien in die Pfarrhöfe eingezogen. In den meisten Fällen müssten jedoch noch Umbauten vorgenommen werden, erklärte Gebhard Barbisch, zuständig für die Liegenschaften der Diözese Feldkirch. Ein Pfarrhof habe in der Regel andere Einrichtungen als ein Wohnhaus, gab Barbisch zu bedenken. Auch sei in einigen das Pfarrsekretariat oder ein Sitzungszimmer der Pfarre untergebracht. "Es ist nicht zumutbar, dass Ehrenamtliche täglich durch das Wohnzimmer einer Familie gehen", sagte Barbisch, eine entsprechende Adaptierung werde in diesen Kirchenhäusern vorgenommen.

Dennoch hoffe er, dass alle sieben Pfarrgebäude bis Ende des Jahres bezogen werden könnten. Laut einem Bericht des ORF Radio Vorarlberg prüfe die Diözese Feldkirch weitere fünf Pfarrhäuser für die Unterbringung von Flüchtlingen, zudem suche man nach Aufstellplätzen für mobile Wohneinheiten. Konkrete Pläne für letztere gebe es aber noch nicht, sagte Fellacher.

Die Asylquote in Vorarlberg bis Jänner zu 100 Prozent zu erfüllen, ist für den Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe "ein Kraftakt". "Wir bemühen uns nach allen Kräften", so Fellacher. Ob man es schaffe, hänge aber sehr stark vom Kooperationswillen aller Beteiligten ab. Manche Gemeinden in Vorarlberg seien sehr offen, jene, die bereits Flüchtlinge aufgenommen haben, hätten oft auch nichts dagegen, Wohnraum für weitere Asylwerber zur Verfügung zu stellen. In anderen Kommunen wiederum seien die Ängste sehr groß. Die gemeindepolitische Diskussion stehe "verglichen mit dem, was diese Menschen oft durchgemacht haben, in keinem Verhältnis", sagte Fellacher.

(APA)

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