Schulautonome Tage: Schmied bittet Schulpartner um Alternativen

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Bildungsministerin Schmied ersucht in einem Brief an Eltern-, Lehrer- und Schülervertreter, "bis spätestens September 2009 um einen akkordierten Vorschlag, wie diese Tage eingesetzt werden sollen".

Nach der Kritik an der Abschaffung der schulautonomen Tage - sie sollen in Unterrichtstage und freiwillige Förderangebote umgewandelt werden - bittet nun Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SP) die Schulpartner um Alternativvorschläge.

Am Dienstag wurde im Ministerrat nochmals über die Causa gesprochen, aber keine Einigung zwischen den Regierungsparteien erzielt. Nun ersucht Schmied in einem Brief an Eltern-, Lehrer- und Schülervertreter, "möglichst schnell, allerdings bis spätestens September 2009, um einen akkordierten Vorschlag, wie diese Tage eingesetzt werden sollen".

Angebot der Lehrer-Gewerkschaft


Im Zuge des Streits um die Lehrer-Arbeitszeit hat die Lehrer-Gewerkschaft angeboten, die vier (Volks- und Hauptschule) bzw. fünf (höhere Schulen) schulautonomen Tage, die schon bisher von den Lehrern zur Fortbildung genutzt werden sollten, in Unterrichtszeit umzuwandeln. Schmied nahm dieses Angebot an, die Lösung wurde allerdings von Eltern und Schülern sowie von der Tourismuswirtschaft kritisiert. Als Kompromiss wurden zwei dieser Tage als "freiwillige Fördertage" an den Freitagen nach den Feiertagen Christi Himmelfahrt und Fronleichnam fixiert, gelten sollte das alles ab dem Schuljahr 2010/11. Vergangenen Freitag demonstrierten österreichweit 60.000 Schüler gegen diese Maßnahme.

Schmied räumt in dem Brief nun ein, dass "dieser Beschluss und auch Alternativ-Varianten meines Ressorts bei Teilen der Schulpartner und innerhalb der Kurien für Kritik gesorgt haben". Es sei ihr "Bestreben, die Schulpartner bestmöglich in die Entscheidung für die Verwendung der abgeschafften schulautonomen Tage einzubinden".

Bundeskanzler Werner Faymann (SP) betonte nach dem Ministerrat, es gebe keinen Druck, da die Änderung erst im Schuljahr 2010/2011 kommen solle.

(APA/Red.)

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