Martinz wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Seit Oktober arbeitet er in einer Privatfirma.
Josef Martinz, früher Kärntner ÖVP-Chef und im Birnbacher-Prozess zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, ist mittlerweile ein "Freigänger". Der Leiter der Justizanstalt Wien-Simmering, Josef Schmoll, bestätigte am Freitag einen entsprechenden Online-Bericht der "Kleinen Zeitung".
Martinz hatte Anfang Mai dieses Jahres seine Haftstrafe in Klagenfurt angetreten und wurde wenig später in die Justizanstalt in Wien überstellt. Seit Anfang Oktober ist der frühere Landesrat "Freigänger" und arbeitet in einer Privatfirma, erklärte Schmoll.
Ein Freigang sei ab drei Jahre vor der frühestmöglichen Entlassung möglich, erläuterte der Anstaltsleiter. Ziel sei es dabei, dass die Betroffenen im Sinne der Resozialisierung nach ihrer Haftentlassung einer Arbeit nachgehen. Ihnen ist es erlaubt, das Gefängnis während der Arbeitszeit und für die Wegzeit zu verlassen. Am Arbeitsplatz können sie auch unangekündigt kontrolliert werden. Die Häftlinge arbeiten in unterschiedlichen Betrieben und Institutionen, mit denen die Justizanstalt kooperiert. Es gibt dabei zwei Möglichkeiten, entweder man werde einem Unternehmen zugeteilt oder es gebe bereits ein Arbeitgeber, der dann überprüft werde, so Schmoll.
Causa Birnbacher
Ex-Landesrat Martinz soll laut Urteil - gemeinsam mit dem später verstorbenen früheren Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider - den Villacher Steuerberater Dietrich Birnbacher angestiftet haben, beim Verkauf der Hypo-Anteile des Landes Kärnten an die BayernLB Geld für die eigenen Parteien - ÖVP bzw. BZÖ - abzuzweigen. Laut Urteil entstand der später notverstaatlichten Bank ein Schaden von 5,7 Mio. Euro.
>> Bericht der "Kleinen Zeitung"
(APA)