SPÖ: Entholzer sieht Kern als Alternative zu Faymann

Bundeskanzler Werner Faymann
Bundeskanzler Werner Faymann APA/EPA/STEPHANIE LECOCQ
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Für Oberösterreichs SP-Obmann Entholzer ist ÖBB-Chef Kern ein "sehr sehr fähiger Mann". Derzeit sei der Posten von Kanzler Faymann aber nicht vakant.

In der SPÖ reißt die Debatte um mögliche Politikerqualitäten von Christian Kern nicht ab. Der ÖBB-Chef sei jedenfalls eine Alternative für Werner Faymann als Kanzler und Bundesparteiobmann, erklärte am Mittwoch Oberösterreichs SP-Vorsitzender Reinhold Entholzer. Derzeit sei dessen Posten aber nicht vakant, schränkte er in einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten (Donnerstag-Ausgabe) sogleich wieder ein.

Entholzer ist mit seiner Einschätzung auf einer Linie mit dem steirischen Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ), der - anders als Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) - den ÖBB-Chef "mit Sicherheit für politiktauglich" hält. Für Entholzer ist Kern ein "sehr, sehr fähiger Mann. Wir können nur froh sein, dass es Leute wie ihn gibt. Es gibt aber aus unserer Sicht derzeit nicht die Diskussion, Werner Faymann abzulösen. Der Posten ist nicht vakant".

Wenn sich das ändern sollte wäre Kern aber eine Alternative: "Ja, durchaus. Er ist eine entscheidende Persönlichkeit. Einer, der in einem der größten Unternehmen Österreichs sehr viel weitergebracht hat - ohne zu polarisieren und mit viel Ausgleichsgefühl. Das hat er sehr gut gemacht." Doch der oberösterreichische Vorsitzende streut auch dem jetzigen SP-Vorsitzenden Rosen: "Wir sind sachlich und inhaltlich gut aufgestellt und können das mit Werner Faymann auch gut kommunizieren."

OÖ-Wahlen: "Wild um sich zu schlagen, bringt nichts" 

Bei den Landtagswahlen im Herbst in Oberösterreich ist der Landesvorsitzende überzeugt, das Wahlziel von 25 Prozent plus x zu erreichen. Dem Einwand, dass seine Partei in Umfragen deutlich unter 25 Prozent - dem historischen Tiefstand von 2009 - liege, hält er entgegen: "Deshalb werden wir auch schauen, dass wir nach vorne kommen. Aber jetzt nervös zu werden und wild um sich zu schlagen, bringt nichts." Dem FP-Obmann Manfred Haimbuchner, der die SPÖ bei der Landtagswahl von Platz zwei verdrängen will, richtet er aus, er werde sich daran gewöhnen müssen, "dass die Rücklichter rot sind - und die wird er auch in Zukunft sehen".

Zur ÖVP verweist er auf Umfragen, wonach sie ohne Josef Pühringer an der Spitze zehn Prozent weniger hätte. "Pühringer ist ein Landeshauptmann mit Ablaufdatum, denn er wird die kommende Periode nicht fertig machen. Und dann werden wir bei der nächsten Wahl 2021 sehen, wie wir uns positionieren."

(APA)

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