Schule: Hundstorfer will pflegende Kinder informieren

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ)
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ)APA/GEORG HOCHMUTH
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Der Sozialminister plant eine Informationskampagne für Kinder und Jugendliche, deren Familienangehörige pflegebedürftig sind.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) kündigt neuerlich eine Informationskampagne für Kinder und Jugendliche an, die zuhause Familienangehörige pflegen müssen. Konkret soll "über alle Schulen in einer Plakataktion" auf die verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen aufmerksam gemacht werden. Auch Hausbesuche der zuständigen Sachverständigen werden angeboten, sagte der Minister am Mittwoch im Ö1-"Morgenjournal".

"Wir wollen diesen Kindern und Jugendlichen helfen“, betonte er. "Ganz einfach sagen: Komm und melde dich, dann können wir die nächsten Schritte gemeinsam machen." Damit einher müsse eine Sensibilisierung der Lehrkräfte gehen.

Hundstorfer hatte bereits vor knapp zwei Jahren angekündigt, die Situation der Kinder mit mehr Information verbessern zu wollen.

Hausärzte sensibilisieren

In Österreich müssen rund 43.000 Kinder und Jugendliche (überwiegend Mädchen) Familienangehörige pflegen. Als Vorbild für den Umgang mit "Joung Carers" nennt Martin Nagl-Cupal, stellvertretender Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Wien, etwa Großbritannien. Er schlägt in seiner aktuellen Studie, die er im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführt hat, neben Informationen an Schulen auch vor, Hausärzte für das Thema zu sensibilisieren.

Eine Meldepflicht pflegender Minderjähriger durch Hausärzte lehnte Hundstorfer aber vorerst ab. Sein Argument: "Es ist gut, wenn Hausärzte draufkommen: Hallo, das macht ein Minderjähriger. Und dass er dann auch versucht, entsprechende Dinge in Bewegung zu bringen, aber eine verpflichtende Meldepflicht - davon halte ich nichts."

>> Bericht des Ö1-"Morgenjournals"

>> Hundstorfer im Ö1-"Morgenjournal"

(APA/Red.)

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