IV-Präsident Kapsch will eine weitere Verschärfung des Stiftungsrechts nicht hinnehmen. Der Regierung rät er, die Steuerreform zu verschieben.
Die Industriellenvereinigung (IV) empfiehlt der Regierung, die für 17. März geplante Präsentation der Steuerreform zu verschieben und die Reform etappenweise ab 2016 umzusetzen. Es sei schwer nachvollziehbar, warum sich SPÖ und ÖVP mit ihren jeweiligen Positionen "eingebunkert haben".
Sollte das Stiftungsrecht neuerlich verschärft werden, drohte IV-Präsident Georg Kapsch am Dienstag zudem damit, seine eigene Stiftung mit Firmenanteilen ins Ausland zu verlagern. "Irgendwann ist Schluss", so der 56-Jährige. Sein Familienunternehmen habe "Steuern immer in Österreich gezahlt". Kapsch ist Vorstandsvorsitzender und Miteigentümer der Kapsch AG, eines über 100 Jahre alten Familienunternehmens, das sein heutiges Geschäft mit Informations- und Kommunikationstechnologie macht.
Senkung der Einkommensteuertarife in drei Etappen
Eine steuerliche Entlastung im kommenden Jahr sollte zu zwei Drittel den Arbeitnehmern mit einer Einkommensteuer-Tarifsenkung zugutekommen und zu einem Drittel den Unternehmen, forderte Kapsch ohne konkrete Zahlen zu nennen. Die Industriellenvereinigung hatte bereits im September eine Entlastung von 15 Milliarden Euro vorgeschlagen: 10,2 Milliarden Euro sollten in die Reform der Lohn- und Einkommensteuertarife fließen, 4,7 Milliarden Euro in niedrigere Lohnnebenkosten. Im Konzept wird eine Senkung der Einkommensteuertarife in drei Etappen empfohlen - finanziert durch Einsparungen bei Pensionen, Verwaltung, Gesundheit und Förderungen.
(APA)