Johann Tschürtz: Blauer Rekord beim dritten Anlauf
30.12.2016 um 16:00
2010 hat er die blaue Talfahrt bei Landtagswahlen gestoppt, diesmal hat er alle Erwartungen übertroffen: Seit 2005 führt Johann Tschürtz die FPÖ Burgenland an, bei seiner dritten Landtagswahl schafften seine Freiheitlichen knapp 15 Prozent - bisher lag der Landesrekord bei 14,5 Prozent im Jahr 1996. Am 5. Juni gelang ihm ein weiteres Novum: eine rot-blaue Regierung im östlichsten Bundesland.
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Tschürtz wurde am 12. Dezember 1959 in Eisenstadt geboren. Er ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Nach einer Schlosserlehre und der Wehrdienstzeit, in der er mit dem österreichischen UN-Kontingent im Auslandseinsatz auf den Golanhöhen war, besuchter er in Wien die Polizeischule und gehört seit 1981 der Exekutive an.
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1992 gründete Tschürtz in seiner Heimatgemeinde Loipersbach eine FPÖ-Ortsgruppe und wurde bald darauf Bezirksparteiobmann von Mattersburg. Vier Jahre später machten ihn die Freiheitlichen zu ihrem Landesgeschäftsführer. Im November 1997 zog Tschürtz in den Landtag ein.Im Mai 2002 wurde er Stellvertreter von Parteiobmann Stefan Salzl. Als sich Salzl zurückzog, kürten die Freiheitlichen Tschürtz am 16. Jänner 2005 mit 91,9 Prozent zum FPÖ-Chef und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl. Bei der Polizei ließ er sich karenzieren.
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Über mangelnde Herausforderungen konnte sich der Nordburgenländer, seit er die Parteiführung übernommen hat, bisher nicht beklagen. Nur Monate nach dem Wechsel spaltete sich das BZÖ von den Freiheitlichen ab, die FPÖ wurde im Burgenland beim Urnengang im Oktober 2005 im Landtag halbiert.
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Während die Orangen im Burgenland nie wirklich Fuß fassen konnten, wurde eine andere Abspaltung zum Problem: Der wegen Unterzeichnung einer geheimen Vereinbarung mit den Roten aus der FPÖ ausgeschlossene einstige Klubchef Manfred Kölly (Bild) initiierte mit der Liste Burgenland eine neue Bewegung und fand in Ex-Parteiobmann Wolfgang Rauter Unterstützung durch ein einstiges blaues Urgestein.
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Tschürtz schaffte es jedoch, die Turbulenzen zu überwinden. Er setzte auf FPÖ-"Kernthemen" und eckte mit seinen Forderungen in Sachen Sicherheit, Asyl und Heimat bei anderen Parteien an, konnte dabei aber die eigenen Anhänger mobilisieren. Bei der Landtagswahl 2010 gewannen die Freiheitlichen - nach zwei Urnengängen mit Verlusten - ein Mandat dazu.
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Auch in der zu Ende gehenden Legislaturperiode hatte es Tschürtz nicht leicht: Mit 71 Prozent der Delegiertenstimmen erhielt er 2013 bei seiner Wiederwahl als FPÖ-Obmann am Parteitag in Oberschützen einen ordentlichen Dämpfer und dachte sogar an Rücktritt. Doch Aufgeben war nie seine Sache. Er baute stattdessen Klubdirektion und Landesgeschäftsführung personell um und propagierte einen "Neustart".
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Seine Freizeit verbringt der FPÖ-Politiker am liebsten mit seiner Familie oder im Freundeskreis. Zur Erholung wandert er gerne, um dabei neue Landschaften zu entdecken. Im Sommer gehört ein gemeinsamer Familienurlaub mit FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache bereits zur Tradition, bevorzugtes Ziel sind die Balearen.
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