Laut Justiz erbrachte Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly doch keine Leistung für die Telekom. Trotz Honoraren in Millionenhöhe.
Die Staatsanwaltschaft Wien wirft dem Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly vor, für die der Telekom Austria 2008 verrechneten Honorare über insgesamt 1,1 Millionen Euro nichts geleistet zu haben, berichtet „Profil“ in seiner neuesten Ausgabe. Weder soll Mensdorff-Pouilly die Telekom (wie von ihm behauptet) für mögliche Akquisitionen in Osteuropa beraten haben, noch soll er, wie immer wieder vermutet, für die Telekom in Zusammenhang mit dem Tetron-Auftrag des Innenministeriums 2004 tätig geworden sein.
„Nach umfangreichen Ermittlungen ist eine Leistungserbringung von Alfons Mensdorff-Pouilly für den Telekom-Konzern im Rahmen des Projekts ,Tetron‘ auszuschließen“, heißt es in der Anklageschrift. Auch darüber hinaus habe er keine „wirtschaftlich werthaltigen Leistungen an die Telekom“ erbracht. Laut Staatsanwaltschaft verwendete Mensdorff-Pouilly die Zuwendungen der teilstaatlichen Telekom auch dazu, um Rechtsanwälte in Großbritannien zu bezahlen. Und zwar in „inhaltlichem Zusammenhang mit den gegen Alfons Mensdorff-Pouilly anhängigen Ermittlungen im Zusammenhang mit BAE“.
Mensdorff-Pouilly muss sich ab 24. Juni vor Gericht verantworten. Er bestreitet die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung.
(Red.)