Julia Herr,Vorsitzende der SJ, wird bei dem "Rettungskongress" ebenso dabei sein wie Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler.
Wien. Es wird wieder ein wenig ernster für Werner Faymann. Wie ernst, wird sich allerdings erst zeigen. Am Sonntag treffen sich jedenfalls namhafte Exponenten des linken Flügels der SPÖ, um die Partei zu retten. Julia Herr, die Vorsitzende der Sozialistischen Jugend wird dabei sein. Und Andreas Babler, der Traiskirchner Bürgermeister. Zu den Organisatoren zählt auch Christian Buchinger, Betriebsrat eines Elektrokonzerns und Bruder des früheren Sozialministers Erwin Buchinger.
Diese als „Rettungskongress“ betitelte und in entsprechenden Facebook-Zirkeln beworbene Veranstaltung soll am Sonntag ab 16 Uhr im Wiener Bildungszentrum im 2. Bezirk stattfinden. Medien sind nicht zugelassen. „Die Sozialdemokratie beschreitet einen Weg, der inhaltlich durch völlige ideologische Losgelöstheit und damit einhergehend einem großen Vertrauensverlust der Menschen gekennzeichnet ist. Unsere Aufgabe ist es, jetzt Verantwortung zu übernehmen. Um den großen historischen Interessensanspruch dieser Bewegung für heute zu definieren und in die Praxis umzusetzen“, heißt es in der Einladung.
Vernetzung der Kritiker
Möglicherweise wird dann doch nicht so heiß gegessen wie gekocht. Es soll sich zum einen nur um ein erstes von mehreren solcher Vernetzungstreffen handeln. Und das kurzfristige Ziel dürfte es sein, eine sogenannte Themeninitiative einzurichten – womit man laut SPÖ-Statut dann ein Antragsrechthätte. Sofern der Bundesparteivorstand das genehmigt. Werner Faymann dürfte also noch eine Zeitlang ruhig schlafen können.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2015)