Rotes Kreuz versorgt weitere 500 Asylwerber

Symbolbild: Rotes-Kreuz-Mitarbeiter stellt Betten für Asylwerber bereit
Symbolbild: Rotes-Kreuz-Mitarbeiter stellt Betten für Asylwerber bereitAPA/ROBERT JAEGER
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Derzeit betreut die Organisation mehr als 1500 Flüchtlinge. Der Nationalrat dürfte sich dem Thema Asyl in einer Sondersitzung annehmen.

Das Rote Kreuz übernimmt die Versorgung weiterer 500 Asylwerber. Derzeit betreut die Organisation mehr als 1500 Flüchtlinge, hieß es in einer Aussendung am Montag. Dabei handle es sich einerseits um Männer, Frauen und Kinder in bestehenden Unterkünften, andererseits um Menschen, die von der Polizei aufgegriffen wurden und kurzfristig versorgt werden müssen.

In den kommenden Tagen sollen im Osten Österreichs rund 500 weitere Asylwerber vom Roten Kreuz vorübergehend untergebracht werden. "Wir prüfen weiter intensiv, wo es Möglichkeiten gibt, Asylwerber unterzubringen", sagte Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer. "Uns ist es ein großes Anliegen, aktiv dazu beizutragen, Menschen vor der Obdachlosigkeit zu bewahren." Gleichzeitig müsse trotz dieser Anstrengungen der Regelbetrieb im Rettungsdienst gewährleistet bleiben, so der Rotkreuz-Präsident.

Forderung nach "Aktionsplan Asyl"

Schöpfer forderte einmal mehr einen nationalen "Aktionsplan Asyl". In erster Linie müssten Bund, Länder und Gemeinden jetzt dafür sorgen, dass es keine obdachlosen Asylwerber mehr in Österreich gibt - das Rote Kreuz ist gerne bereit, dabei zu unterstützen", so Schöpfer. "Mittel- und langfristig brauchen wir allerdings eine Strategie, für die Unterbringung und Versorgung von Asylwerbern und für die Integration von asylberechtigten Menschen in Österreich - auch über das Jahr 2015 hinaus. Die fehlt noch."

Auch der Nationalrat will sich des Themas Asyl annehmen. Eine Sondersitzung zum geplanten Beschluss des angekündigten Verfassungsgesetzes findet voraussichtlich in der kommenden Woche statt. Der genaue Termin steht noch nicht fest

Asylquote

Im Burgenland sind derzeit 180 Flüchtlinge weniger untergebracht als mit dem Innenministerium vereinbart (88,33 Prozent). Kärnten hält bei 91,61 Prozent oder 250 Asylwerbern zu wenig. Die Steiermark liegt bei 91,85 Prozent, was 530 fehlenden Plätzen entspricht. Oberösterreich erfüllt nur zu 93,2 Prozent das Soll, dort sind es 519 Asylwerber weniger als ausgemacht. Etwas besser sieht es in Tirol aus, wo aber die Quote mit 95,68 Prozent (167 fehlende Plätze) auch nicht erfüllt wird.

Das Land Salzburg erfüllt nach eigenen Angaben die Quote. Man habe über das Wochenende noch 178 zusätzliche Plätze geschaffen, sagte ein Sprecher von Landesrätin Martina Berthold (Grüne). Damit beherberge man derzeit genau 2861 Flüchtlinge und damit einen mehr als vereinbart.In der offiziellen Statistik von Montag waren die 178 zusätzlich geschaffenen Plätze noch nicht ersichtlich. 

Zu den klassischen Übererfüllern zählt weiter Niederösterreich mit dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen. Im Land sind derzeit 1569 Flüchtlinge mehr als vereinbart untergebracht, die Quotenerfüllung beträgt 118,02 Prozent. Wien nimmt derzeit 249 Asylwerber mehr auf, als es eigentlich müsste und erfüllt damit die Quote zu 102,64 Prozent. Leicht im Plus liegt nun auch Vorarlberg: 100,26 Prozent oder fünf Flüchtlinge mehr als vereinbart.

(APA)

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