SPÖ-Wahlkampf: Häupl lobt "Gesamtkunstwerk" Wien

Bürgermeister Michael Häupl eröffnete die Wahlkampfzentrale
Bürgermeister Michael Häupl eröffnete die WahlkampfzentraleAPA/ROLAND SCHLAGER
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Gegen die FPÖ zu argumentieren sei "bei Weitem nicht der ganze Wahlkampf", sagt Bürgermeister Häupl bei der Eröffnung der Wahlkampfzentrale in der Löwelstraße.

Ein Countdown ziert die gläserne Zwischenwand der Wahlkampfzentrale der Wiener SPÖ in der Löwelstraße: 65 Tage sind es noch bis zur Wien-Wahl am 11. Oktober. Jeden Tag wird eine Nummer abgezogen, ein bisschen wie ein Adventkalender. Über 30 Mitarbeiter arbeiten hier am Wahlerfolg der SPÖ, am Freitag wurde der rote "Thinktank" offiziell eröffnet und das Wahlprogramm präsentiert.

"Es ist bei Weitem nicht der ganze Wahlkampf, gegen die FPÖ zu argumentieren", betonte Bürgermeister Michael Häupl bei der trotz schweißtreibender Temperaturen medial und politisch äußerst gut besuchten Eröffnung. Das mache man zwar auch, "weil wir Unheil von der Stadt fernhalten wollen." Die inhaltliche Herausforderung sei aber eine andere. Es gehe darum, alles, was in dem "Gesamtkunstwerk" Wien jetzt schon gut funktioniere - von Gemeindewohnung bis Gratis-WLAN -, fortzuschreiben. "Was wir heute für 1,5 Millionen Menschen schaffen, wollen wir 2030 auch für zwei Millionen zusammenbringen. Das ist unser Ehrgeiz und Anspruch", meinte Häupl.

Asyl kein Wahlkampfthema

Asyl werde dagegen im Wien-Wahlkampf der SPÖ keine Rolle spielen, bekräftigte der Bürgermeister. "Das Asylthema ist in Wien gelöst. Es gibt wesentlich wichtigere und gravierende Themenfelder." In der Bundeshauptstadt passiere die Unterbringung von Flüchtlingen in aller Ruhe und Humanität - und das werde sich auch bei steigenden Asylwerberzahlen in Zukunft nicht ändern. "Außerordentlich unglücklich" zeigte sich der Stadtchef dagegen mit der Situation in den anderen Bundesländern, vor allem im Hinblick auf den "Wahnsinn in Traiskirchen". "Es gibt genug feste Quartiere", betonte er erneut.

Im Wahlprogramm der SPÖ finden sich dementsprechend auch viele bereits bekannte Punkte und wenig neue Ansagen:

  • Ein Kindergartenplatz für jedes Wiener Kind
  • 10.000 neue Wohnungen im Jahr
  • mehr Mitbestimmung im Grätzel
  • Erhaltung des mehrheitsfördernden Wahlrechts
  • 36 neue Pflegewohnhäuser
  • die 365-Euro-Jahreskarte beibehalten

Erste Plakate Mitte August

Das Programm soll den Wählern kommuniziert werden - auch dafür hat man die Zentrale ins Leben gerufen. Von hier werden u.a. der Wahlkampf organisiert und Kommunikation, Social Media und Werbung betreut. Auch die Grafik, die Aktivisten des "Team für Wien", das Personenkomitee und die Jugend-, Frauen-, Integrations- und Bildungsabteilung sitzen im roten "War Room".

Eine Zentrale sei vor allem aufgrund der kürzeren Wege und der schnelleren Kommunikation sinnvoll, erklärte Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler. Die Löwelstraße biete nicht nur den Vorteil der Anbindung an die Bundespartei, sondern man müsse auch keine Miete zahlen. An der Wand prangt jedenfalls schon der offizielle Wahlkalender: Die erste Plakatwelle ist dort für den 17. August vermerkt.

(APA)

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