Die ÖVP präsentiert ihr Wahlprogramm: Es reicht vom Seniorenheim über Rollsplitt bis zu Schaukeln.
Wien. Ein Viertel aller Bewohner der Inneren Stadt ist über 65 Jahre alt – Seniorenwohnheim gibt es aber kein einziges. Das soll sich ändern, wenn es nach Markus Figl geht, Spitzenkandidat der ÖVP, der Ursula Stenzel von ihrem Platz als Nummer eins bugsierte. „Unsere Bewohner sollen die Möglichkeit haben, hier in ihrem Bezirk alt zu werden – und es gibt genug leer stehende Immobilien“, sagt Figl zur „Presse“. Als Beispiele nennt er etwa das Handels- und Bezirksgericht in der Riemergasse oder das alte Post- und Telegrafenamt am Börseplatz, für das es jetzt allerdings schon vage Hotelpläne gibt.
Ganz generell soll die Innenstadt familienfreundlicher gestaltet werden: „Alte Menschen und Kinder haben nämlich in vielerlei Hinsicht dieselben Bedürfnisse“, sagt Figl. Etwa in Sachen Streukiesel: Dieser soll künftig möglichst schnell nach dem Winter entfernt werden, da er für Kinder wie gebrechliche Menschen eine große Gefahrenquelle darstellt. Auch das Thema Barrierefreiheit will Figl in den Vordergrund rücken. Darum soll im Bezirk die Aufzugssituation bei den U-Bahnstationen verbessert werden, die Nahversorgung soll gestärkt und Verkehrswege überprüft werden, damit ein flottes Fortkommen mit Rollator und Kinderwagen gewährleistet werden kann.
Schaukeln statt Telefonzellen
Der erste Bezirk solle kein Freilichtmuseum sein, sondern ein attraktiver Familienbezirk werden. Darum wird es etwa eine Homepage mit „familienfreundlichen“ Angeboten im Bezirk geben, andererseits sollen sogenannte Kinderspots errichtet werden. Das sind etwa Wippen oder Schaukeln, die anstelle von Telefonzellen aufgebaut werden. Figl sagt: „Man braucht nicht große Spielplätze, um Spaß zu haben.“ (ath)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.08.2015)