Häupls „Watsche“

Bürgermeister Michael Häupl
Bürgermeister Michael Häupl Die Presse
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Der Wiener Bürgermeister kritisiert indirekt die ÖVP und überlegt, erst nach 2020 zu gehen.

Wien. Bürgermeister Michael Häupl ließ am Donnerstag beim Sommerfest der Wiener SPÖ-Frauen eine Präferenz für eine Neuauflage von Rot-Grün erkennen. Nach wie vor streite er lieber über Verkehrsthemen als über Bildung, hat Häupl laut „Standard“ erklärt. Mit diesen Worten hatte Häupl 2010 der ÖVP einen Korb gegeben und sich für Rot-Grün entschieden. In Richtung jener SPÖ-Funktionäre, die nach der Wahl Rot-Schwarz fordern, hat Häupl gemeint: „Auch wenn so manchen die Zusammenarbeit mit den Grünen auf die Nerven geht“ – die Alternative (also die ÖVP, Anm.) sei ein Einsparen des Personals in der Verwaltung, ein Abbau von Leistungen und Einsparungen in Spitälern und Schulen. Nachsatz zu den Grünen: „Nach fünf Jahren Lehrlingsausbildung dürfte es jetzt zum politischen Facharbeiter reichen.“ Genossen, die Häupl Rot-Blau in Wien vorschlagen, sollten dagegen in Deckung gehen: „Dem Nächsten, der das sagt, haue ich eine Watsche runter.“

Gleichzeitig hat der Wiener Bürgermeister im „Kurier“ nicht ausgeschlossen, dass er bis 2020 durchdient und dann noch ein weiteres Mal antritt. „Ich habe nicht gesagt, dass das jetzt meine letzte Wahl ist. Wenn es mir gesundheitlich so gut geht wie jetzt, ist nicht ausgemacht, dass das meine letzte Wahl ist.“ Die Grünen erinnerten via Twitter postwendend an ein Häupl-Interview aus dem Frühjahr, als der 65-jährige Stadtchef betonte, er strebte keine 25-jährige Amtszeit an. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2015)

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