"Als Islamisten bekannte Personen" unter Flüchtlingshelfern

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FLUeCHTLINGE: NICKELSDORFAPA/ROLAND SCHLAGER
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Der Verfassungsschutzchef bestätigt, dass in Österreich einige Islamisten in der Flüchtlingshilfe aktiv wurden. Dass Terroristen die Flüchtlingsrouten nützen, sei allerdings "wenig wahrscheinlich".

Auch in Österreich sollen "als Islamisten bekannte Personen" versucht haben, Flüchtlingen Hilfe anzubieten. Allerdings sei das Ausmaß bisher nicht sehr bedenklich. Das erklärt der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, am Samstag im Ö1-Morgenjournal. Die Personen seien identifiziert worden, man habe aber "keinen unmittelbaren extremistischen Hintergrund erkennen können". Derzeit könne man auch nicht feststellen, dass sich die Zahl der Islamisten durch die Flüchtlingsbewegung erhöht hat, sagt Gridling. Dass Terroristen die Flüchtlingsroute nützen, sei  "wenig wahrscheinlich". Gridling verwies dabei auf die lebensgefährlichen Transportbedingungen auf Booten und in Lkws. Außerdem müssten sich potenzielle Terroristen in einem Strom von Menschen bewegen, die gerade vor ihnen auf der Flucht seien.

Wer verbirgt sich hinter den Identitäten?

Der Verfassungsschutzchef fügte hinzu: "Allerdings kann dieser große Zustrom an Personen, die Schutz suchen, natürlich auch missbraucht werden. Daher sind wir besonders sensibel, was solche Hinweise betrifft." Oft wisse man nicht, wer sich hinter den Identitäten verbirgt. Das sei sicherlich ein Problem.

Zu Spannungen und Problemen kann laut Gridling vor allem auch der gegenwärtige Zustrom zu muslimischen Gemeinschaften führen, "die sich enorm mit Muslimen vergrößern, die nicht in Europa sozialisiert worden sind und daher weder mit Kultur und Werten Europas vertraut sind." Letztendlich müsse man auch damit rechnen, dass es in unserer Gesellschaft eine Diskussion darüber gibt, wie viel Zuzug eigentlich möglich sei."

Warnung in Deutschland

Der deutsche Verfassungsschutz hatte kürzlich vor einer Radikalisierung von Flüchtlingen durch in Deutschland lebende Islamisten gewarnt. "Es bereitet uns große Sorge, dass Islamisten unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe versuchen, die Situation der Flüchtlinge gezielt für ihre Zwecke zu missbrauchen", erklärte der Präsident des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen.

>>> Interview im "Ö1"-Morgenjournal

(APA/Red.)

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