Flüchtlinge: Andrang auf Spielfeld hält sich in Grenzen

Flüchtlinge überqueren nun in Kärnten und der Steiermark die Grenze.
Flüchtlinge überqueren nun in Kärnten und der Steiermark die Grenze.AFP
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Am Wochenende haben etwa 2600 Flüchtlinge die steirische Grenze passiert. Im Burgenland gab es am Sonntag erstmals keine Neuankünfte.

Während Nickelsdorf zumindest vorübergehend entlastet wird, kommen immer mehr Flüchtlinge über Slowenien nach Österreich. Dennoch haben am Wochenende weniger Flüchtlinge als erwartet die slowenisch-steirischen Grenzübergänge Spielfeld und Bad Radkersburg passiert. Am Sonntag waren es bis 16.00 Uhr rund 1.600 Personen, sagte der steirische Polizeisprecher Joachim Huber zur APA. Am Samstag hatte man noch mit 3.000 bis 4.000 Neuankömmlingen gerechnet. Zusammen mit den knapp 1.000 Flüchtlingen am Samstag haben am Wochenende etwa 2.600 Menschen die steirische Grenze passiert und sind von der Polizei registriert worden.

Indes wurde bekannt, dass Österreich um die Begrenzung der Zahl der täglich aus Slowenien einreisenden Flüchtlinge gebeten habe. Es habe "Forderungen seitens der Republik Österreich gegeben, dass sie angesichts ihrer Notsituation auf keinen Fall mehr als 1.500 Migranten aufnehmen könne", sagte der Staatssekretär im Innenministerium, Bostjan Sefic, am Sonntag in Ljubljana.

Keine Ankünfte in Kärnten

Zu eventuell am Wochenende schon gestellten Asylanträgen lagen vorerst keine Zahlen vor, hier wurde auf das Innenministerium verwiesen. Die allermeisten Personen, die die steirische Grenze passiert hatten,  stammten aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Laut dem Roten Kreuz leerte sich die Sammelstelle Radkersburg am Abend zusehends.

In Kärnten war die Situation an den Grenzen ruhig, hier wurden keine Übertritte von Flüchtlingen gemeldet, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio zur APA. Auch in den drei Transitquartieren des Roten Kreuzes in Klagenfurt und Villach gab es am späten Nachmittag keine Neuzugänge, teilte Rotkreuzsprecherin Melanie Reiter auf Anfrage mit.

"Nichts los" in Nickelsdorf

"Es ist sehr ruhig, um nicht zu sagen, es ist nichts los", sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland. Zum ersten Mal seit Wochen sind im burgenländischen Nickelsdorf am Sonntag keine neuen Flüchtlinge eingetroffen, das Areal ist komplett leer, der Großteil der Helfer ist abgezogen. Am Samstag haben nach Polizeiangaben allerdings noch einmal 4.155 Menschen aus Ungarn kommend die Grenze überquert.

Freitag um Mitternacht hatte Ungarn auch seine Schengengrenze zu Kroatien abgeriegelt und an der ungarisch-slowenischen Grenze Kontrollen eingeführt, ab Samstag kamen de facto keine Flüchtlinge mehr ins Land. Dies wirkte sich mit einem Tag Verzögerung am Sonntag auch auf die Ankünfte in Nickelsdorf aus.

Unterbringung in Salzburg weitgehend erschöpft

Die Zelte in Nickelsdorf bleiben allerdings vorerst stehen, hieß es vonseiten der Polizei: "Ein Abbau der Zelte ist noch kein Thema", meinte der Sprecher. Schon einmal hatte sich die Situation entspannt und die Flüchtlinge neue Routen gesucht. Die Verschnaufpause für Einsatzkräfte und Freiwillige hielt damals allerdings nicht lange.

Auch wenn in Nickelsdorf vorerst kaum mehr Flüchtlinge ankommen, so dürfte es noch einige Tage dauern, bis all jene, die zuletzt dort nach Österreich eingereist sind, in Salzburg eintreffen. Ob Salzburg nach Nickelsdorf dann zeitverzögert eine Verschnaufpause vergönnt ist, bleibt fraglich. Beim Land Salzburg erwartet man, auch für die Menschen aus Spielfeld eine Drehscheibe zu bleiben. Die deutschen Behörden fertigten zuletzt weiter rund 30 Personen pro Stunde ab. Am Sonntag wurden am Hauptbahnhof 610, im Notquartier in der alten Autobahnmeisterei 482 und an der Grenze 327 Flüchtlinge gezählt - macht in Summe mehr als 1.500 Personen.

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(APA)

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