Flüchtlinge: Bald 800 Bundesheer-Soldaten in der Steiermark

FL�CHTLINGE: ANKUNFT IN SPIELFELD
FL�CHTLINGE: ANKUNFT IN SPIELFELD(c) APA (ERWIN SCHERIAU)
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Das Bundesheer wird weitere Assistenzkräfte in die Steiermark entsenden. In Leobersdorf entsteht ein weiteres Transitquartier.

Das österreichische Bundesheer wird weitere Assistenzkräfte in die Steiermark entsenden, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag mit. Damit sollen dann rund 800 Soldaten allein in der Steiermark im Einsatz sein. Vier Kompanien werden in Bad Radkersburg, Spielfeld und im übrigen Bezirk Leibnitz die Polizei bei der Ordnung der Flüchtlinge unterstützen.

Da das Einsatzschwergewicht derzeit in der Steiermark liege, habe man weitere Soldaten hinbeordert. Schon am Nachmittag wurde eine Assistenzkompanie der 6. Jägerbrigade in Graz erwartet. Eine Kompanie werde mit der Überwachung der Verkehrsknotenpunkte und des Grenzraums betraut. Weiters will das Heer ab sofort auch mit einem nachtflugtauglichen Hubschrauber in Straß bereit stehen. Hinzu kämen auch noch Lautsprechertrupps mit sprachkundigen Soldaten.

Insgesamt sollen dann sieben Kompanien in der Grünen Mark im Einsatz sein. In ganz Österreich zusammengerechnet seien laut Ministerium 1.500 Soldaten zur Unterstützung der Polizei auf den Beinen. Bis zu 2.200 Kräfte könnten bei Bedarf in den Einsatz gehen.

Bisher wurden bereits 224.000 Tagesportionen Verpflegung zubereitet. Im Rahmen der Transportaufgaben legte das Bundesheer bisher etwa 380.000 Kilometer mit Bussen, Lkw und Kleinfahrzeugen zurück. Dabei sind durchschnittlich 360 Personen eingesetzt.

Neues Transitquartier in Leobersdorf

In Leobersdorf (Bezirk Baden) geht am Samstag ein neues Transitquartier für Flüchtlinge in Betrieb. Es befindet sich auf dem Areal des Einkaufszentrums "Bloomfield". Mit der Ankunft der ersten Menschen wurde noch in den Abendstunden gerechnet, teilte das Rote Kreuz, das auch die Betreuung übernimmt, mit.

Das neue Transitquartier soll u.a. helfen, die Situation am steirisch-slowenischen Grenzübergang in Spielfeld zu entlasten, hieß es in einer Aussendung. 225 Betten stehen zur Verfügung.

Rotes Kreuz sucht Helfer

Das Rote Kreuz suchte am Samstag noch freiwillige Helfer. Möglichkeit zur Registrierung bestand auf der Team Österreich-Website (www.teamoesterreich.at). "Auch Ärzte, die uns ehrenamtlich unterstützen möchten, werden dringend benötigt", wurde in der Aussendung betont.

Wenig erfreut zeigte sich die FPÖ. "Wie viel Asyl verträgt eigentlich der Bezirk Baden noch?" Diese Frage stellte der freiheitliche Bezirksparteiobmann Peter Gerstner in einer Aussendung. Vom Innenministerium forderte er u.a. "verbindliche" Zusagen, dass das Zentrum in Leobersdorf nach sechs Monaten definitiv wieder geschlossen und im Bezirk Baden kein weiteres eröffnet werde.

Bis zu 1200 Flüchtlinge in Kärnten erwartet

Die Kärntner Polizei erwartet am Samstagabend bis zu 1200 Flüchtlinge, die mit dem Zug aus Slowenien kommen sollen. Laut Polizeisprecher Rainer Dionisio ist zumindest ein Zug mit 600 Flüchtlingen fix, ein weiterer ist geplant. "Wenn der zweite Zug nicht kommt, dann werden Flüchtlinge aus der Steiermark nach Kärnten gebracht", so Dionisio. Die Transitquartiere würden auf jeden Fall wieder voll.

Am Samstag sind alle Flüchtlinge, die die Nacht in Notunterkünften in Kärnten verbracht haben, mit einem Sonderzug und Bussen nach Oberösterreich gebracht worden. In Klagenfurt und Villach finden insgesamt 1.500 Flüchtlinge Platz in Transitquartieren.

(APA)

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