Neues SPÖ-Personal? Blecha heizt Führungsdebatte an

 SPÖ-Pensionistenchef Karl Blecha
SPÖ-Pensionistenchef Karl BlechaAPA/GEORG HOCHMUTH
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Es braucht eine Neuaufstellung der SPÖ, sagt der Pensionistenchef - und korrigiert sich kurz darauf selbst: "Wir diskutieren nicht über Personen."

Der Präsident des SPÖ-Pensionistenverbandes, Karl Blecha, stellt seiner Partei ein trauriges Zeugnis aus. Die Sozialdemokraten seien reformscheu geworden, würden vielmehr verwalten als gestalten, eine Politik ohne Leidenschaft betreiben, kritisiert Blecha die Arbeit seiner Parteikollegen sowie jene des Bundesparteivorsitzenden, Bundeskanzler Werner Faymann. Das berichtet das Ö1-„Morgenjournal“ mit Verweis auf ein Interview Blechas mit der „Tiroler Tageszeitung“ vom Freitag.

„Verwalten kann nicht der Auftrag der SPÖ sein. Als Verwalterin wird sie nicht gebraucht", betonte Blecha in der „TT". Den Parteitag 2016 sieht er als „große Chance für einen Neustart“, so der 82-Jährige, der aktuell an einem neuen Grundsatzprogramm für die SPÖ mitarbeitet. Dieses soll bis zum besagten Parteitag stehen und zu einer politischen Wiedergeburt der Partei beitragen. Wörtlich spricht Blecha von einer roten „Renaissance“.

„Es braucht eine programmatische Neuaufstellung der Partei“, sagts der rote Pensionistenchef. Mit dem Programm könne dies gelingen, so seine Ansicht. Damit werde dann die derzeitige Partei und ihr Bild in der Öffentlichkeit Geschichte sein. Nach der inhaltlichen Neuausrichtung schließt Blecha auch personelle Änderungen nicht aus: „Und dann wird sich zeigen, welches Personal an der Spitze der Partei notwendig sein wird“, wird er zitiert.

Blecha korrigiert: "Diskutieren nicht über Personen"

Freitagvormittag legte Blecha dann eine Aussendung nach - und gab sich weitaus sanfter. Er bekräftigte in dem Schreiben, dass er „entgegen anderslautender Interpretationen" der Zeitung „voll hinter SPÖ-Vorsitzendem, Bundeskanzler Werner Faymann" stehe. „Wir diskutieren über Inhalte und Strukturreformen, nicht über Personen. Sehr wohl wird aber auch darüber nachgedacht, mit welchen Anforderungen das politische Personal künftig konfrontiert sein wird, um mit der Parteiarbeit vor Ort den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein", erläuterte Blecha.

>> Homepage der „Tiroler Tageszeitung“

>> Ö1-„Morgenjournal“

(Red.)

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