Die Kärntner Landesholding forderte von der Witwe und den Töchtern von Jörg Haider 600.000 Euro Schadenersatz.
Die Kärntner Landesholding (KLH) hat von der Witwe und den beiden Töchtern des früheren Landeshauptmannes Jörg Haider 600.000 Euro Schadenersatz gefordert - und ist am Mittwoch vor Gericht abgeblitzt. Wie die „Kleine Zeitung" berichtet, hat Richter Wilhelm Waldner die Klage abgewiesen. Seine Begründung: Unzulässigkeit des Rechtsweges. KLH-Vorstand Hans Schönegger kündigte daraufhin an, Rechtsmittel gegen das erstinstanzliche Urteil einlegen zu wollen. Anwalt Dieter Böhmdorfer, der Haiders Erben vertrat, sagte nach der Verhandlung vor Journalisten: "Ich muss zufrieden sein, mehr als gewinnen kann man ja nicht." Die Klage hätte nie eine Chance gehabt.
Der Hintergrund: Der Steuerberater Dietrich Birnbacher hat für seine Beratungstätigkeit beim Verkauf der Hypo an die BayernLB sechs Millionen Euro Honorar erhalten – um 5,7 Millionen zu viel, wie das Gericht feststellte. Die Landesholding versuchte daraufhin, Schadenersatz bei allen Beteiligten einzufordern: Bei Birnbacher selbst und bei seinen Kindern, bei ihren eigenen damaligen Vorständen und auch bei den eigentlichen Auftraggebern. Das waren der damalige ÖVP-Chef Josef Martinz und eben Jörg Haider.
Die Landesholding, die das Honorar bezahlt hat, ist erst im Nachhinein über das Engagement Birnbachers informiert worden. Birnbacher hätte ursprünglich übrigens zwölf Millionen Euro bekommen sollen, erst nach heftigen Protesten wurde per „Patriotenrabatt" auf die Hälfte reduziert.
>>> Bericht der „Kleinen Zeitung"
(Red.)