Salzburg: Holzhäuser für Asylwerber fast bezugsfertig

Renderings der Holzhäuser
Renderings der HolzhäuserAPA, Rotes Kreuz
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Die zwei- und dreistöckigen Holzbauten in Seekirchen und Tamsweg bieten in Zukunft 76 Personen Platz. Das Rote Kreuz hat dafür einen Kredit in der Höhe von rund zwei Millionen Euro aufgenommen.

Nach knapp elfwöchiger Bauzeit werden am 27. November in Seekirchen (Flachgau) erstmals Asylwerber in die neuen Holzhäuser des Salzburger Roten Kreuz einziehen. Drei Tage später wird auch die zweite Wohnanlage in Tamsweg (Lungau) eröffnet. Am Freitag halfen im Zuge eines Pressetermins rund 15 der künftigen Bewohner mit, Stühle, Tische, Matratzen und Lattenroste in die Häuser zu bringen.

Die zwei- und dreistöckigen Holzbauten bieten in jeder der beiden Gemeinden in Zukunft 76 Personen Platz. "Wir glauben, dass dieses Konzept am besten funktionieren wird", sagte Landesgeschäftsführerin Sabine Kornberger-Scheuch. "Die Bewohner versorgen sich selbst, werden aber gut betreut. Wir haben rund um die Uhr einen Mitarbeiter vor Ort. Die kleinen Einheiten sind auch optimaler für die Integration als das Leben in großen Hallen."

Acht Quadratmeter, Nasszelle plus Dusche

Die Einheiten für jeweils vier Personen haben nicht ganz 40 Quadratmeter. Es gibt einen Eingang, einen Aufenthaltsraum mit kleiner Küchenzeile samt Kühlschrank, Herd, Abwasch und Backofen. Die Zimmer - jeweils für zwei Personen - sind knapp mehr als acht Quadratmeter groß, dazu gibt es eine Nasszelle mit Dusche, WC und Waschbecken. Sämtliches Geschirr, Tuchenden und Decken werden von Freiwilligen aus Seekirchen gestellt.

"Die Kosten bei der dreigeschoßigen Variante sind in etwa gleich hoch wie bei einer Containeranlage", sagte Kornberger-Scheuch. "Doch für die Bewohner macht das einen erheblichen Unterschied. In Holz lebt es sich ganz anders als im Container. Diese lassen die Luftfeuchtigkeit weder nach innen noch nach außen. Sie sind entweder sehr heiß oder sehr kalt." Mit der Holzbauweise und einer Dämmung, die skandinavischen Sozialwohnbaustandards entspreche, ließen sich 30.000 bis 40.000 Euro Stromkosten pro Jahr einsparen.

Die Häuser sind zudem mit einem Seminarraum, Aufenthaltsräumen für Mitarbeiter und einem Wäsche- und Trockenraum ausgestattet. "Wir werden viele Seminare anbieten, welche die Integration ermöglichen und fördern, in erster Linie natürlich Deutschkurse", sagte Kornberger-Scheuch.

Kredit in der Höhe von rund zwei Millionen Euro

Für die beiden Wohnanlagen in Seekirchen und Tamsweg hat das Rote Kreuz Salzburg einen Kredit in der Höhe von rund zwei Millionen Euro aufgenommen. Refinanziert werden die Holzhäuser über den Tagsatz für Asylwerber aus der Grundversorgung. Dieser beträgt 19 Euro pro Asylwerber, abzüglich von 6,50 Euro für das Essen. "Sollte es keine Flüchtlinge mehr geben, gibt es für die Häuser ein Vorkaufsrecht des Landes. Man kann sie zerlegen und im Falle von Katastrophen jederzeit wieder aufbauen, wo man sie benötigt."

Die nächsten Holzhäuser sind laut Kornberger-Scheuch bereits in Planung: In Saalfelden (Pinzgau) solle ein Quartier für 150 bis 170 Bewohner entstehen.

(APA)

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