Immer weniger Flüchtlinge kommen in Österreich an

Flüchtlinge auf dem Weg nach Spielfeld
Flüchtlinge auf dem Weg nach SpielfeldAPA/ERWIN SCHERIAU
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In den vergangenen Tagen trafen erstmals seit Monatsbeginn weniger als 3000 Menschen ein. Grund dafür ist vor allem der Wintereinbruch.

In Österreich kommen immer weniger Flüchtlinge an. In den vergangenen Tagen trafen erstmals seit Monatsbeginn weniger als 3000 Menschen ein. In Kärnten kamen am Freitag 900 Menschen an, weitere 400 wurden erwartet. In der Steiermark trafen am Donnerstag und Freitag gar keine Flüchtlinge ein. Die Polizei rechnet auch in den kommenden Tagen mit wenigen Ankünften. Grund für den Rückgang ist vor allem der Wintereinbruch auf der Balkanroute. Auch in Slowenien, Kroatien und Serbien ging die Zahl der Ankommenden zurück.

Seit Mittwochabend ist es an der südsteirischen Grenze weder in Spielfeld noch in Bad Radkersburg zu Ankünften von Flüchtlingen gekommen. Seit Donnerstag, 1.00 Uhr, blieben die Sammelstellen leer, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Freitag mit. Die entspannte Situation werde zum Reinigen der beheizten Zelte genutzt. Es werden bis auf Weiteres keine Ankünfte erwartet, so die Polizei.

Zahl der Neuankömmlinge dürfte weiter sinken

Auch in Kärnten ist die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in den vergangenen Tagen deutlich kleiner geworden. Waren es am Wochenende noch rund 3200 Personen, die jeden Tag von Slowenien nach Kärnten kamen und von dort aus weitertransportiert wurden, so waren es am Mittwoch 2200 und am Donnerstag 1800. "Am Freitag sind in der Früh 900 Flüchtlinge mit Bussen und einem Zug in Kärnten angekommen, sie reisten gleich weiter", sagte Polizeisprecher Michael Masaniger. Geplant ist am Freitag nur noch ein weiterer Transport mit rund 400 Flüchtlingen. "Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen immer weniger Flüchtlinge nach Kärnten kommen werden", so Masaniger.

Weniger Flüchtlingsankünfte in Österreich
Weniger Flüchtlingsankünfte in ÖsterreichAPA

Ähnlich wie in Österreich stellt sich die Lage am Balkan dar. Im Nachbarland Slowenien trafen am Donnerstag nur 1742 Menschen ein - so wenig wie zuvor nur an einem einzigen Tag seit das Land Mitte Oktober zum Haupttransitland für die Schutzsuchenden wurde.

Auswirkungen auf Deutschland

Der Rückgang wirkt sich auch in Deutschland aus, wohin der Großteil der in Österreich ankommenden Flüchtlinge weiterreist. Im Nachbarland sind am Donnerstag so wenig Flüchtlinge angekommen wie bisher an keinem anderen Tag im November. Wie ein Sprecher der Bundespolizei laut der Nachrichtenagentur dpa am Freitag in Potsdam sagte, wurden am Vortag insgesamt 6561 Migranten festgestellt, davon 5299 in Bayern. Die Zahlen sind höher als die in Österreich, weil sie auf Kontrollen in Grenznähe beruhen, in denen mehr Menschen erfasst werden, und auch aus Italien anreisende Flüchtlinge in Deutschland eintreffen.

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(APA)

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