Theologen-Front gegen Alleingang Wiens

Stellungnahme von 49 katholischen Uni-Professoren und Ordensspitzen.

Wien. Selbst für österreichische Verhältnisse ist die Erklärung ungewöhnlich: 49 hochrangige Theologen, Ordens- und Laienvertreter wenden sich gegen die Asylpolitik der Regierung (ohne sie zu nennen). Und ergreifen (ohne ihren Namen zu erwähnen) Partei für die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel.

Das liest sich so: „Eine Politik kurzfristiger, nationaler Interessen und einseitiger Maßnahmen, die eine Schwächung der EU und eine Destabilisierung anderer Mitgliedsländer riskiert, ist nicht zukunftsfähig.“ Oder so: „Alle Anstrengungen sollten darauf gerichtet sein, einen europäischen Weg bei Bewältigung der Herausforderung durch die Fluchtbewegungen zu finden.“ Das ethische Prinzip des Schutzes von Menschen in Not, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung auf der Flucht seien, bilde ein „Kernelement des Christentums, der Humanität und der Menschenrechtskultur.“ Unter den Unterzeichnern die Rektoren Heinrich Schmidinger (Salzburg), Franz Gruber (Linz), die Ordenschefs Beatrix Mayrhofer und Christian Haidinger, aber auch der evangelische Dekan Martin Rothgangel. (d. n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2016)

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