Die neue Staatssekretärin setzt sich für Integrationsmaßnahmen noch vor einem Asylbescheid ein.
Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) lehnt das von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) ins Spiel gebrachte "Australische Modell" (Flüchtlinge im Mittelmeer abzufangen und zurückzuschicken beziehungsweise auf Inseln zu internieren) für Österreich ab: "Dieses Modell steht für Internierungslager. Es kann mir niemand sagen, dass es eine Lösung ist, Familien und Kinder auf Gefängnisinseln einzusperren", sagte Duzdar am Montag im Ö1-Morgenjournal. Kurz Vorschlag hält sie daher für "nicht durchdacht".
Eine Option sei aber die Schaffung von legalen Fluchtmöglichkeiten, sagte Duzdar weiter. Man müsse auch überlegen, das "Botschaftsasyl" wieder einzuführen: "Dann wissen die Menschen schon vor Ort, ob ihr Antrag positiv behandelt wird, und sie müssen nicht den riskanten Fluchtweg auf sich nehmen, nur um wieder zurückgeschickt zu werden."
In Sachen Integration - hier arbeitet Duzdar gerade mit Kurz ein neues Papier aus - plädiert die Staatssekretärin dafür, "nicht zuzuwarten, bis die Menschen einen positiven Asylbescheid haben, sondern Perspektiven zu eröffen. Das ist ganz entscheidend, denn bis zu einem endgültigen Bescheid könne es schließlich Jahre dauern." Im Vordergrund stehe der Spracherwerb: Zudem müsse man die Menschen auf den Arbeitsmarkt vorbereiten: "Sie müssen lange warten und sind zum Nichtstun verdammt. Dann dürfen sie plötzlich auf den Arbeitsmarkt, aber der Sprung ist viel zu groß".
(Red.)