Uni-Beteiligungen an Privat-Unis verbieten

Drei Unis haben Anteile an Privat-Unis. Für die Grüne Maurer „inakzeptabel“.

Wien. Drei öffentliche Unis in Österreich sind derzeit an Privatuniversitäten beteiligt – und es werden mehr: Bis Herbst soll die TU Wien Anteile an der privaten Med-Uni in Krems übernehmen. Die Med-Uni Innsbruck lotet Kooperationsmöglichkeiten mit einer privaten Med-Uni Tirol aus. Geht es nach der grünen Wissenschaftssprecherin, Sigrid Maurer, soll das künftig verboten sein. „Ich finde es inakzeptabel, dass sich öffentliche Unis an Privat-Unis beteiligen, und es ist inakzeptabel, dass das Wissenschaftsministerium die Umgehung seiner eigenen Politik begrüßt.“ Der Bund darf Privat-Unis nicht finanzieren – für Länder und Unis (sofern sie Drittmittel verwenden) gilt das aber nicht. Für Maurer führt dies dazu, dass das Ministerium hinnehme, dass Bundesländer und einzelne Unis machen, was sie wollen. Sie will auch klären, wie oft öffentliches Uni-Personal an Privat-Unis eingesetzt werde.

Kritisch ist auch Rektorenchef Oliver Vitouch: Privat-Unis seien vielfach durch Bundesländer finanziert und würden von öffentlichen Unis durch Personal sozusagen „mit Organspenden querfinanziert“, sagte er unlängst. Das sogenannte Private sei oft „Etikettenschwindel“. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2016)

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