Neos wollen "zurück zu den Wurzeln"

Neos wollen "zurück zu den Wurzeln"
Neos wollen "zurück zu den Wurzeln"APA/HERBERT PFARRHOFER
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Bei einer Bundesmitgliederversammlung am Samstag soll sich die Partei wieder verstärkt als Bürgerbewegung definieren, sagt Neos-Chef Strolz.

Matthias Strolz will mit seinen Neos wieder "zurück zu den Wurzeln". Bei einer Bundesmitgliederversammlung am Samstag in Wien soll sich die Oppositionspartei wieder verstärkt als Bürgerbewegung definieren. "Wir machen uns natürlich auch bereit für Neuwahlen. Diese Koalition wird ja nicht halten", sagte Strolz. Ziel sei die Zweistelligkeit sowie Regierungsverantwortung.

Als "radikalen Kontrapunkt zur derzeitigen Politlandschaft" will Strolz seine 2012 gegründete Partei weiterhin verstehen, was künftig wieder stärker sichtbar gemacht werden soll. "Es soll nirgendwo der Verdacht aufkommen, das System hat uns geschluckt", meint er. Die Mitgliederversammlung, die einem Parteitag gleichkommt, solle vor allem die Richtung weisen. "Wir sind das schnellst wachsende politische Start-up dieses Landes", so Strolz, "und vielen, die vor zwei Jahren dazugekommen sind, denen fehlt natürlich der Anfangsteil".

"Bis 2030 sehen wir uns als prägende Kraft"

Vor allem sollen aber neue Mitstreiter gewonnen werden, Ziel für den Parteigründer ist ein "Wachstumsschub" seiner Neos: "Wir sind eine Bürgerbewegung und wir verstehen uns als Bürgerrevolution für dieses Land. Bis 2030 sehen wir uns als prägende Kraft. Wir wollen dann eine Million pinke Revolutionäre, die Österreich mit erneuert haben." Zu diesem Zweck plant Strolz eine Sommertour durch die Bundesländer, um wieder direkten Kontakt zu den Bürgern zu gewinnen. "Dort wo wir in direktem Kontakt mit den Menschen sind, dort gewinnen wir Fans", meint der Parteichef.

Konakt will Strolz auch mit der von ihm unterstützten Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss halten, die jedenfalls nicht bei den Neos direkt andocken will. Beim Parteitag soll die ehemalige Höchstrichterin jedoch eine Rede halten. "Natürlich sind wir gut im Austausch miteinander. Wir gehen auf Bürger und Bürgerinnen zu, und sie ist eine der prominentesten. Ich freue mich, dass sie da ist." Auch Strolz dementiert eine engere Zusammenarbeit in Zukunft: "Nein, das würde nicht passen. Sie ist eine parteiunabhängige Person." Jedoch setze man auf "Allianzen".

Auch an der Aufstellung der Neos soll bei der Mitgliederversammlung etwas geschraubt werden. "Wir werden sicherlich die Kapazität der Partei als Herz der Bewegung vom Handwerklichen her kultivieren", meint Strolz dazu. Konkret werde man weitere Strategien zum Fundraising erörtern, aber auch das Personal aufstocken - "von aktuell 500 Leuten, die wir als Aktivisten sofort mobilisieren können auf 1.000 innerhalb der nächsten acht Monate." Strolz: "Wir sind eine Armee der Davids gegen Goliath. Und Goliath ist das verfilzte System."

Auf Kooperation setzt Strolz derzeit noch beim neuen Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ). "Wie er persönlich auf mich jetzt als Parteichef zugeht, da ist eine neue Qualität spürbar", sagt der Neos-Chef. Allerdings: "Ich glaube nicht an diese Koalition. Ich glaube, die ist falsch für Österreich. Darum bin ich klar für Neuwahlen." Kritik an Kern gibt es rund um die Kür der neuen Rechnungshofpräsidentin. "Das war Old Style, nicht New Deal", so Strolz. Zudem sei Kern ein "neuer Kanzler in alten Fesseln", der es etwa nicht schaffe, die Gewerkschaft abzuschütteln.

(APA)

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