Heute sagen Zeugen vor dem Spionage-Untersuchungsausschuss aus. Kasachstans Ex-Botschafter ist nicht geladen, aber belastet Ex-Politiker. Die FPÖ nimmt er in Schutz: Sie wurde nur benutzt.
Der frühere Botschafter Kasachstans in Wien, Rakhat Alijew, sieht ehemalige SPÖ-Politiker offenbar in der Mitverantwortung für seine angebliche Verfolgung durch das Regime seines ehemaligen Schwiegervaters, des kasachischen Staatschefs Nursultan Nasarbajew: Ex-SPÖ-Politiker und österreichische Anwälte seien im Juli 2008 in Kasachstan gewesen und hätten sich mit Geheimdienstvertretern getroffen: "Wenig später gab es die ersten Angriffe auf Personen in meinem Umfeld", erklärt Alijew im Gespräch mit dem "Kurier".
Freiheitliche Mandatare, die laut Verfassungsschutzbericht von einem ausländischen Nachrichtendienst für parlamentarische Anfragen eingespannt worden sind, nimmt der frühere Botschafter in Wien hingegen in Schutz: "Die FPÖ wurde nur benutzt, ohne es zu wissen - und zwar von jenen Personen in Österreich, die tatsächlich direkte Kontakte zu Kasachstan haben." Namen nennt Alijew nicht.
Dem heute mit der Befragung von Auskunftspersonen so richtig startenden parlamentarischen U-Ausschuss zu den diversen Spionage-Affären steht Alijew nach eigenen Angaben zur Verfügung. Allerdings will er Österreich verlassen: "Ich will nicht, dass in Österreich ein politischer Mord stattfindet." Wohin er ausreisen will, sagt Alijew nicht. Dankbar ist er, dass Österreich ihn nicht ausgeliefert hat. Würde er zurück nach Kasachstan gebracht, würde das mit seinem Tod enden, meinte der frühere Botschafter.
(APA)