Der Nationalratsabgeordnete Werner Amon aus der Steiermark wurde beim Parteivorstand einstimmig zum neuen Generalsekretär gewählt.
Die Volkspartei hat ihren Generalsekretär ausgewechselt. Peter McDonald, seit rund einem Jahr in dieser Funktion tätig, verlässt die schwarze Parteizentrale. Ihm folgt der langjährige Nationalratsabgeordnete Werner Amon. Das hat der Vorstand der ÖVP am Sonntagabend einstimmig beschlossen, wie in einer Aussendung mitgeteilt wurde.
McDonald betonte, es handle sich um einen persönlichen Beschluss. "Ich bin angetreten, um das Amt des Generalsekretärs neu zu definieren. Weg vom Wadlbeisser-Image - hin zu einer politischen Koordinierungsfunktion, die weiter denkt, als bis zur morgigen Schlagzeile", führte er aus. Er habe sich dafür "persönliche Ziele und Fristen gesetzt und muss nach fast einem Jahr als Generalsekretär erkennen, dass ich nicht schnell genug weiterkomme". Daher habe er "für mich entschieden, das Amt zur Verfügung zu stellen und beruflich einen neuen Weg einzuschlagen".
Amon soll "Markenkern der ÖVP weiter schärfen"
Der Steirer Amon selbst ging noch nicht mit einem Statement an die Öffentlichkeit. Dies wurde für die am Montag angesetzte Pressekonferenz in Aussicht gestellt.
Partei-Obmann Reinhold Mitterlehner betonte aber, dass der "politische Vollprofi" Amon das "Profil und den Markenkern der ÖVP weiter schärfen soll". McDonald danke er "ausdrücklich", wie es in der Aussendung hieß. "Er hat sich mit vollem Einsatz der Weiterentwicklung der Volkspartei gewidmet und dafür neue Ansätze eingebracht. Ich wünsche ihm für seine weitere Karriere alles Gute und viel Erfolg.
Werner Amon ist das, was man im Allgemeinen als "Vollblutpolitiker" bezeichnet - oder auch als Berufspolitiker. Der 47-Jährige ist seit 1994 Nationalratsabgeordneter. Acht Jahre war er Chef der Jungen ÖVP, seine politische Heimat bei den Schwarzen ist der ÖAAB, für den er sechs Jahre den Generalsekretär machte. Nun übt er diese Funktion für die Bundespartei aus. APA/HELMUT FOHRINGER
Der gebürtige Grazer Amon gilt als einer der Paradesteirer in der ÖVP. Er ist Obmann der steirischen Mandatare in Wien - diese Funktion als "Steirerklubobmann" wird auch in seinem offiziellen Lebenslauf auf der Parlamentshomepage ausdrücklich angeführt. APA/HELMUT FOHRINGER
Sein Avancement in die Parteizentrale wird damit auch dem steirischen Landeshauptmann und ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer (Bild) behagen. Seiner steirischen Heimat bleibt Amon als derzeitiger Bezirksparteiobmann der ÖVP Deutschlandsberg verbunden. APA/BARBARA GINDL
Den Einstieg ins politische Geschäft probte Amon Ende der 80er Jahre als Bundesschulsprecher und bei der Jungen ÖVP in Knittelfeld, wo er auch das Gymnasium besuchte. Ab 1993 war er Bundesobmann der JVP und blieb es bis 2001, als ihn Silvia Fuhrmann ablöste. 2003 wurde er ÖAAB-Generalsekretär, diese Funktion hatte er bis 2009 inne, als Michael Spindelegger den ÖVP-Arbeitnehmerbund übernahm. GEORG HOCHMUTH / APA / picturede
Amon errang 1994 erstmals ein Nationalratsmandat. Im Parlament war er aber nicht durchgehend vertreten, mehrmals musste er um sein Mandat bangen bzw. konnte er zu einem späteren Zeitpunkt nachrücken. Inhaltlich prägte er als Bildungssprecher lange Zeit die Bildungspolitik der ÖVP: Mit Unterbrechungen von 2000 bis 2012 sprach er zu diesem Thema für die Schwarzen. Derzeit fungiert er als Bereichssprecher für Inneres und Sicherheit und verhandelte in dieser Funktion unter anderem das Staatsschutzgesetz mit. APA/HERBERT NEUBAUER
Zur Person: Werner Amon, geboren am 28.05.1969 in Graz. MBA-Studien an Universitäten in Texas und Californien; 1988-1989 Bundesschulsprecher, 1993 bis 2001 Obmann der Jungen ÖVP, 2003 bis 2009 ÖAAB-Generalsekretär. Stellvertretender Klubobmann der ÖVP von 2009 bis 2013. Sicherheitssprecher der Volkspartei, davor Bildungssprecher (bis 2012) weiters Sozialsprecher und Bereichssprecher für Europa- und Außenpolitik. Mitglied des Aufsichtsrates der Direktanlage.at AG. APA/HELMUT FOHRINGER
Werner Amon: Langjähriger Jungschwarzer wird ÖVP-General
Werner Amon soll als neuer Generalsekretär präsenter sein als sein Vorgänger. Mit ihm will die Volkspartei die Gangart gegenüber dem Koalitionspartner verschärfen.