Ex-Kommissionspräsident wehrt sich gegen Unvereinbarkeitsvorwürfe.
Brüssel. Der ehemalige EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso soll laut einem Bericht des französischen „L'Express“ bereits während seiner Amtszeit enge Kontakte zu Goldman Sachs aufgebaut haben. Die US-Investmentbank hat Barroso vor Kurzem für die Koordination der Brexit-Folgen engagiert. Die Kommission prüft derzeit mögliche ethische Konflikte, da der portugiesische Politiker auch für Regelungen verantwortlich war, die Finanzinstitute betroffen haben.
Barroso wehrt sich vehement gegen die von seinem Nachfolger, Jean-Claude Juncker, angeordnete Prüfung einer möglichen Unvereinbarkeit. Goldman Sachs sei kein Drogenkartell. Er habe auch als ehemaliger Kommissionspräsident das Recht, sich eine Arbeit zu suchen. „Sie diskriminieren mich und Goldman Sachs.“
Laut dem „L'Express“-Artikel soll Barroso in seiner Amtszeit 2013 der Führung der Bank an deren Sitz in New York einen Besuch abgestattet haben, ohne dies in seine offizielle Agenda einzutragen. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.09.2016)