"Heil Hitler": Ermittlungen gegen Rosenkranz-Sohn

''Heil Hitler'': Ermittlungen gegen Rosenkranz-Sohn
''Heil Hitler'': Ermittlungen gegen Rosenkranz-SohnFamilie Rosenkranz (zweiter von rechts: Volker Rosenkranz) (c) APA (Herbert Pfarrhofer)
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Ein Sohn von Barbara Rosenkranz soll vor dem Wiener Rathaus "Heil Hitler" gerufen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdacht auf Wiederbetätigung. Die FP-Politikerin weist die Vorwürfe zurück.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat den Sohn der FP-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz im Visier. Gegen Volker Rosenkranz wird wegen des Verdachts des Verstoßes gegen den § 3g Verbotsgesetz ermittelt. Er soll vor dem Wiener Rathaus "Heil Hitler" gerufen haben.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte einen Bericht des Nachrichtenmagazins "News" gegenüber DiePresse.com. Derzeit würden Zeugen vernommen. Barbara Rosenkranz erklärte, ihr Sohn habe ihr versichert, eine derartige Äußerung nicht getätigt zu haben.

Zwischenfall vor Präsidentschaftswahl

Wie "News" berichtet, soll Volker Rosenkranz in der Nacht vor der Bundespräsidentenwahl im April in in einen Zwischenfall vor dem Wiener Rathaus verwickelt gewesen sein. Eine Gruppe von Schülern, die den "Ball der Wiener Schulen" verlassen habe, sei von Volker Rosenkranz angepöbelt worden. Dabei habe Rosenkranz unter anderem zwei Mal die Äußerung "Heil Hitler" getätigt und einen der Schüler gestoßen. "Sie haben begonnen mit uns zu reden und von Barbara Rosenkranz geschwärmt. Volker Rosenkranz hat auch 'Heil Hitler' und 'Es lebe Hitler' gerufen", sagte indes eine 15-jährige Schülerin des Gymnasiums Parhammerplatz, die beim Vorfall dabei war, zum derstandard.at. Die junge Zeugin will anonym bleiben - sie gab den Vorfall auch bei der Polizei zu Protokoll (siehe Protokoll links). Volker Rosenkranz sei bei diesem Zwischenfall auch aggressiv gewesen.

Das Protokoll der Schülerin und Zeugin im Wortlaut
Das Protokoll der Schülerin und Zeugin im Wortlaut(c) privat

Erst nach der Wahl wurde er als Sohn der Präsidentschaftskandidatin identifiziert. Der Schuldirektor habe daraufhin wegen der "Heil-Hitler"-Zitate die Polizei eingeschalten. Die Ermittlungen wurden danach am 29. April 2010 vom LVT Wien übernommen, die Zeugen einvernommen. Zuständiger Staatsanwalt ist Stefan Apostol, der diese Woche bereits die Anklage gegen den Holocaust-Leugner Gerd Honsik führte.

Rosenkranz: "Hat das natürlich nicht gesagt"

Barbara Rosenkranz erklärte gegenüber der APA, sie habe mit ihrem Sohn bereits über die Vorwürfe gesprochen. "Mein Sohn hat sehr glaubwürdig geschworen, dass er das natürlich nicht gesagt hat", so die FPÖ-Politikerin. Eine derartige Aussagen würde auch überhaupt nicht zu ihm passen, sagte sie.

In einer Aussendung betonte Rosenkranz, dass es sich um einen "neuerlichen inszenierten Versuch" handle, der FPÖ vor den beiden wichtigen Wahlen in der Steiermark und in Wien zu schaden. Nach Darstellung ihres Sohnes sei es in der fraglichen Nacht zu einer Auseinandersetzung zwischen einem seiner Bekannten und einer Gruppe von Schülern gekommen, in die er lediglich schlichtend eingegriffen habe. "Mein Sohn wird so schnell wie möglich seine Aussage bei der Polizei machen, um den Verleumdungen entgegen zu treten", kündigte Rosenkranz an.

Für Volker Rosenkranz gilt die Unschuldsvermutung.

(Red.)

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