Umit: Mangelhafte Prüfungen

Wieder neue Vorwürfe gegen Tiroler Privat-Uni.

Wien (chs/APA). Die Tiroler Privat-Uni Umit gerät immer heftiger in die Kritik: In der Debatte um das drohende Verbot des Doktorstudiums der Gesundheitswissenschaften („Die Presse“ berichtete) wurden neue Details aus dem Prüfbericht des zuständigen Akkreditierungsrates bekannt. So habe die Umit Gesundheitsdoktor-Titel für Dissertationen ganz ohne Bezug zur Gesundheit vergeben, die man laut Promotionsordnung gar nicht annehmen hätte dürfen, zitiert die „Tiroler Tageszeitung“ aus dem an sich geheimen Bericht.

Doch das ist nicht alles: So seien Prüfungen mangelhaft durchgeführt worden, die Dokumentation lasse zu wünschen übrig. Außerdem würden fehlende Regelungen bei kumulativen Dissertationen – also solchen, die sich nur aus diversen Veröffentlichungen in Fachmagazinen zusammensetzen – bemängelt.

Bereits bekannt war der Vorwurf der schlechten Betreuungsverhältnisse. Kritiker der Umit – die zu einem großen Teil vom Land Tirol finanziert wird – sprechen seit Längerem auch von ungerechtfertigten Habilitationen und Titelvergaben an Mitarbeiter. Der zuständige Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) gerät immer mehr unter Druck. Er war früher selbst Rektor der Umit. Nun beschäftigt sich auch der Tiroler Landtag mit den Vorwürfen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.10.2010)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.