Neuer Asyl-Fall: Baby eines Österreichers abgeschoben

Neuer Asyl-Fall: Baby eines Österreichers abgeschoben
Neuer Asyl-Fall: Baby eines Österreichers abgeschoben(c) Clemens Fabry
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Der fünf Monate alte Sohn eines Österreichers und einer Mongolin ist mit seiner Mutter nach Tschechien abgeschoben worden. "Dieser Fall ist der schiere Wahnsinn", sagt der Anwalt der Familie.

Wieder ist ein Fall einer Kinder-Abschiebung publik geworden: Wie die Wiener Wochenzeitung "Falter" am Dienstag berichtete, wurde im Juni ein fünf Monate altes Baby eines Österreichers inhaftiert und abgeschoben.

Die Mutter des Babys sei eine unbescholtene Mongolin, der Vater österreichischer Staatsbürger, heißt es in dem Bericht. Im Juni sei die Mongolin in ihrer Wiener Wohnung mit Handschellen abgeführt und per Bus zuerst in ein Wiener Polizeigefängnis und von dort nach Tschechien gebracht worden. Den fünf Monate alten Säugling hätten die Fremdenpolizisten in einen amtlichen Maxi-Cosi gesetzt, um ihn gleich mitabzuschieben, berichtete der Vater. "Dieser Fall ist der schiere Wahnsinn", meint der Rechtsanwalt der Familie, Hubert Wagner.

Eltern wollten heiraten

Laut dem Bericht war die Mutter des Säuglings von der Mongolei nach Tschechien und von dort weiter nach Österreich geflüchtet. Sie verliebte sich in den Wiener Taxifahrer Fahim Naziri . Im Jänner wurde der gemeinsame Sohn geboren. Die Eltern wollten in Wien heiraten. Für die Ehe fehlten der mongolischen Frau aber noch Dokumente. Bevor sie diese erlangte, wurde sie jedoch abgeschoben. Nach Tschechien wurde sie deshalb gebracht, weil innerhalb der EU Asylverfahren dort durchzuführen sind, wo der Asylwerber in die Union einreiste.

Der Asylgerichtshof urteilte, dass das Recht der Mongolin und ihres Mannes auf ein Familienleben mit dem Baby hinter die "öffentliche Ordnung", sowie das "wirtschaftlichen Wohl des Landes" zurückzutreten habe. Dem Vater des Kindes sei es "möglich und zumutbar", seine Familie in Tschechien in der Schubhaft zu besuchen. "Ich darf als Österreicher mit meinem Kind und meiner Frau nicht zusammenleben", sagte Naziri im "Falter".

(Red.)

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