Budget: Rektorenchef Sünkel "vorsichtig optimistisch"

Hans Sünkel, Präsident der Österreichischen Universit�tenkonferenz  Foto: Clemens Fabry
Hans Sünkel, Präsident der Österreichischen Universit�tenkonferenz Foto: Clemens Fabry(c) (Clemens Fabry)
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Die 80 Mio. Euro müssten überwiegend den Unis zugute kommen, verlangt Hans Sünkel, Chef der Universitätskonferenz. Die Einführung einer Studieneingangsphase findet er in Summe "sehr gut".

"Vorsichtiger Optimismus" ist für den Präsidenten der Universitätenkonferenz (uniko), Hans Sünkel, angesichts der von der Regierung am Samstag beschlossenen Maßnahmen im Uni-Bereich angesagt. Es sei "erfreulich, dass endlich die Situation erkannt wurde, dass es im Bezug auf Unis sehr viel mehr Unterstützung, insbesondere finanzieller Art, geben muss", sagte Sünkel am Sonntag.

Der Rektorenchef erinnerte aber daran, dass die Unis ab 2013 einen zusätzlichen Finanzbedarf von mindestens 300 Mio. Euro hätten. "Wenn man jetzt die 80 Mio. Euro gegenüber stellt, löst das zwar die ersten Jahre bis 2012, aber ab 2013 ist die Situation noch relativ ungeklärt". Darüber hinaus sei noch keine Entscheidung getroffen, wie diese 80 Mio. Euro innerhalb des tertiären Sektors zur Verteilung kommen sollen. "Ich gehe davon aus, dass der weitaus überwiegende Teil den Unis zugutekommt und hoffe, dass nicht zusätzliche Studienplätze für Fachhochschulen aus diesem Topf finanziert werden", so Sünkel. Die Unis bräuchten diese 80 Mio. Euro dringend, um einerseits die Infrastruktur zu erneuern und die Betreuungsverhältnisse zu verbessern.

"Einverstanden" ist Sünkel mit den geplanten Zugangsregelungen in den Massenfächern. Dass die geplante Eingangsphase auch in den Sommer vorgezogen werden kann, hat für den uniko-Chef aber auch einen "negativen Beigeschmack". Denn in diesen Monaten würden die Wissenschafter vor allem Forschung betreiben. Wenn also im Sommer eine Eingangsphase stattfinde, "bleibt die Forschung auf der Strecke", so Sünkel, der allerdings meint, dass "man das möglicherweise kompensieren kann". In Summe findet er diese Eingangsphase als "sehr gut und dringend notwendig".

Kritisch sieht er allerdings die geplante Reduktion der Bezugsdauer der Familienbeihilfe auf 24 statt bisher 26 Jahre. Das sei ein Thema, das Studierende ganz massiv betreffe, denn sie könnten überwiegend nicht mit 24 Jahren ihr Studium beenden, wenn sie Bachelor- und Masterprogramme absolvieren. Das bedeute einen Verlust von jährlich 2.000 Euro in den letzten beiden Jahren. "Das ist doppelt so hoch wie ursprünglich als Studiengebühren angedacht war", so Sünkel. Wenn man diese Maßnahme so interpretiere, dass damit "Studiengebühren über die Hintertür eingeführt werden, ist das eine paradoxe Situation: weil österreichische Studenten damit in den letzten beiden Jahren diese Studiengebühren berappen müssten, während EU-Studierende nichts und Studenten aus Nicht-EU-Ländern nur ein Drittel davon zahlen müssten".

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