Maria Fekter übergibt das Innenministerium an Johanna Mikl-Leitner und übernimmt das Finanzressort. Dort will sie ihren "deftigen" Ton mäßigen.
Die Amtsübergaben im Innen- und Finanzministerium sind vollzogen. Maria Fekter überließ ihrer Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner am Donnerstag ihr "gut bestelltes Haus" und trat die Nachfolge von Josef Pröll im Finanzressort an.
Dass Mikl-Leitners Aufgabe nicht ohne sein wird, machte ihr die scheidende Innenministerin gleich klar: "Mord und Totschlag kann man nicht planen." Über ihre eigene Ministerschaft zog Fekter freilich eine überaus positive Bilanz: Sie verwies auf Erfolge bei der Bekämpfung von Jugend- und Einbruchskriminalität und betonte, dass man es im Asylwesen geschafft habe, den Zustrom auf ein Niveau zu bringen, mit dem man gut leben könne.
"Sensibilität und Entscheidungsfreude"
Die neue Innenministerin Mikl-Leitner erklärte, sie verstehe sich selbst als Sicherheitsministerin. Für ihre neue Aufgabe brauche es sehr viel Sensibilität und Fingerspitzengefühl, andererseits aber auch Entscheidungsfreude. Genau diese Eigenschaften bringe sie mit, so Mikl-Leitner.
Einen guten Start sah Fekter für den neuen Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz. "Mach dir nichts draus", sagte sie über negative Medienberichte. Diese steigere nur den Bekanntheitsgrad in ganz Österreich und mache Kurz zu einer Marke. Ihr sei es auch so gegangen und so hätten sie die Medien letztlich ins Finanzministerium katapultiert, feixte Fekter.
Kurz sagte, seine Bestellung beweise, dass man jungen Menschen eine Chance geben könne, pro-aktiv mitzugestalten. Er sei im 12. Wiener Gemeindebezirk aufgewachsen und habe dort oft genug erlebt, wie Integration nicht oder eben schon funktionieren könne.
"Finance ist etwas anderes als die Kieberei"
Für Fekter ging es nach der Übergabe an Mikl-Leitner weiter ins Finanzministerium. Dort übergab Pröll den Schlüssel "einer Frau, die das kann". Allerdings wird man eine andere Ministerin Fekter erleben als im Innenministerin, wenn man ihr Glauben schenkt: Sie will nämlich ihren Ton der neuen Aufgabe anpassen. Als Innenministerin sei sie etwas zu "deftig in der Sprache" gewesen. Nun wolle sie ihren "Ton mäßigen", denn: "Finance ist etwas anderes als die Kieberei."
Vor der versammelten Beamtenschaft ihres neuen Ministeriums stellte sich Fekter mit den Worten vor: "Damit sie wissen wer ich bin: Wertkonservativ, wirtschaftsliberal und pragmatisch im Vollzug. Im menschlichen Umgang bin ich immer auf Fairness bedacht".
Beim Budget will die Ministerin die Schwerpunkte auf Zukunftsthemen wie Kinder, Bildung, Wissenschaft und Forschung setzen. Gleichzeitig sei der eingeschlagene Konsolidierungspfad weiter zu verfolgen. In der Steuerpolitik habe sie "ganz klare Vorstellungen: weniger, einfacher, leistungsgerechter" - alles andere würde nicht über ihren Schreibtisch gehen. Die Maßnahmen zur Rettung des Euro will Fekter weiter betreiben.
Als Symbol für den notwendigen Sparkurs bekam die erste Finanzministerin Österreichs von ihrem Vorgänger ein kleines Gmundner Sparschwein. Als "notwendige" Utensilie überreichte ihr Pröll auch noch einen schwarz-roten Euro-Rettungsschirm, der allerdings nicht nur die europäische Währung sondern auch die Koalition schützen solle. "Und wenn sich alles nicht ausgeht" kann Fekter auf ein kleines Paket mit Euromünzen zurückgreifen, das ihr Pröll ebenfalls in die Hand drückte.
(APA/Red.)