Breite Front gegen Caritas-Idee von Pflege auf E-Card

Auch „Pflegestufe light“ findet keine Zustimmung bei Minister und Parteien.

Wien/Apa. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) lehnt die Vorschläge zur Pflege ab, die der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau in der „Presse“ (Montag) gemacht hat: Pflegeleistungen sollten künftig über die E-Card abgerechnet werden, hatte Landau gemeint. Das würde die Bürokratie abbauen helfen. „Die E-Card ist eine Karte für die Krankenversicherung“, sagt dazu ein Sprecher des Ministers. Es sei „nicht vorgesehen“, die Karte auch auf die Pflege auszuweiten. Auch Grünen-Behindertensprecherin Helene Jarmer ist dagegen: Eine Ausdehnung würde eine Umstellung auf ein reines Sachleistungssystem bedeuten, Betroffene wären wieder vollständig von Betreuungsvereinen abhängig. Die Vize-Obfrau des ÖVP-Seniorenbundes, Ingrid Korosec, befürchtet ebenfalls eine „schleichende Umstellung der Geldleistungen ausschließlich auf Sachleistungen“. Betroffene sollten aber die Wahl haben.

Auch die von Landau vorgeschlagene, zusätzliche „Pflegestufe light“ findet keinen Anklang: Eine achte Stufe sei „nicht in Diskussion“, sagt Hundstorfers Sprecher. Eine Arbeitsgruppe widme sich bereits der Frage der Finanzierung der Pflege nach 2014.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.05.2011)

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