Die ÖVP kritisiert zwar das Verhalten des Verteidigungsministers in der Causa Entacher, fordert aber keine Konsequenzen.
VP-Chef Michael Spindelegger sieht nach der Niederlage von SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos "keinen Grund" für einen Rücktritt des Ministers. Er sprach am Dienstag aber von einer "herben Niederlage" für Darabos. Die Aufhebung der Versetzung von Generalstabschef Edmund Entacher sei eine richtungsweisende Entscheidung, aus der man lernen müsste.
Etwas härter mit dem Verteidigungsminister ins Gericht ging VP-Klubobmann Karlheinz Kopf. Die Versetzung Entachers sei ein einmaliger Vorgang gewesen. Auf die Frage nach einem Rücktritt Darabos' meinte Kopf, das müsse dieser selbst wissen. "Das war kein Nein", so Kopf auf eine entsprechende Nachfrage.
Faymann: "Darabos hat mein Vertrauen"
Bundeskanzler Werner Faymann sprach Darabos ausdrücklich das Vertrauen aus: "Er hat meine volle Unterstützung und mein Vertrauen", sagte er nach dem Ministerrat. Er betonte, dass es Darabos besonders schwer habe. "Er hat eine besonders harte Aufgabe", so Faymann über seinen Verteidigungsminister.
FPÖ und BZÖ hatten am Montag Darabos' Rücktritt gefordert. Dem schlossen sich am Dienstag auch die Grünen an. "Es reicht", erklärte Sicherheitssprecher Peter Pilz in einer Aussendung: "Wenn man ihn weitermachen lässt, ist Norbert Darabos bald der schlechteste Verteidigungsminister der Zweiten Republik. Darabos ist als Minister nicht mehr tragbar."
Der frühere SPÖ-Mandatar Klocker spricht von einer "tiefen Vertrauenskrise" und hofft, dass sich der Bundeskanzler in der Wehrpflicht-Frage einschaltet.
Der Verteidigungsminister habe "jegliche politische Autorität" verspielt, sagt VP-Wehrsprecher Klikovits. Auch die Opposition fordert wegen der Causa Entacher Darabos' Rücktritt.