Der Tiroler FP-Chef Hauser versteht die Kritik an den Plakaten nicht. Dass sie entfernt wurden, stört ihn nicht. Die Botschaft sei angekommen. Auch die freiheitliche Bundespartei verteidigt den Slogan der Kampagne.
Der Tiroler FP-Chef und Landtagsabgeordnete Gerald Hauser will bei den umstrittenen Plakaten für die Innsbrucker Gemeinderatswahl inhaltlich keinen Millimeter weichen. Mit dem Spruch "Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe" habe man schließlich ein "massives" Problem aufzeigen wollen, erklärte Hauser am Montag. Die Kritik Marokkos wollte Hauser nicht gelten lassen: "Ich lade Marokko höflich ein, seine Kriminellen zurückzunehmen".
Dass die Plakate nun überklebt werden sollen, wie Spitzenkandidat August Penz am Wochenende angekündigt hatte, stört Hauser nicht. Denn die Botschaft sei angekommen: "Wir haben auf das Sicherheitsproblem aufmerksam gemacht", argumentierte er. Es müsse sich nicht das marokkanische Volk angesprochen fühlen, sondern nur die Kriminellen: "Ein Dieb bleibt ein Dieb". Die Anständigen hätten weder er noch Penz gemeint.
Zudem sei der Begriff "Marokkanerszene" keine Erfindung der FPÖ. Beispielsweise habe ihn auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Anfragebeantwortung im Nationalrat am 8. September des vergangenen Jahres gebraucht. Unter anderem hieß es darin, dass die "Marokkanerszene vorwiegend im Bereich des illegalen Handels und Transports von Suchtmitteln" tätig sei.
Die eigentliche Hetze gehe viel mehr von den "linken Gutmenschen" aus, betonte Hauser. Denn Spitzenkandidat Penz werde für das Ansprechen von Problemen angefeindet. Das gehe sogar soweit, dass Fahrzeuge vor dem Hotel des Unternehmers beschmiert worden seien. Wie die "Tiroler Tageszeitung" am Montag berichtete, wurden zwei Autos mit einem Hakenkreuz versehen. Der Täter habe ausgeforscht werden können.
Bundespartei verteidigt Plakate
Recht verhalten hat die FPÖ-Bundespartei auf die Entscheidung der Innsbrucker FPÖ reagiert, ihre umstrittenen Wahlplakate entfernen zu lassen. Dies sei eine Entscheidung der Innsbrucker Parteifreunde, sagte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky am Montag.
Es sei aber ohnehin geplant gewesen, eine neue Plakat-Welle aufzuhängen, merkte er an. Die Slogans selbst verteidigte der Generalsekretär: Das Problem in Innsbruck sei ein "sehr brisantes" und darauf aufmerksam zu machen, sei ein legitimes Ausdrucksmittel der Politik.
(APA)