Fischer: "Es war ein System der Gefälligkeiten"

KORRUPTIONS-U-AUSSCHUSS: FISCHER
KORRUPTIONS-U-AUSSCHUSS: FISCHER(c) APA/HELMUT FOHRINGER (Helmut Fohringer)
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Der Ex-Festnetz-Vorstand der Telekom wehrt sich gegen den Vorwurf der Korruption. Offener zeigt er sich bei der Frage nach Beraterverträgen. Dafür habe die Telekom jährlich "locker fünf, sechs Millionen" ausgegeben.

Der frühere Festnetz-Vorstand der Telekom Austria, Rudolf Fischer, hat sich vor dem parlamentarischen Korruptions-Untersuchungsausschuss am Donnerstag seiner Aussage im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Kursmanipulationen durch Telekom-Vorstände als einer der Hauptbeschuldigten entschlagen.

Mit dem Wort "Korruption" sei man zu rasch bei der Hand, kritisierte Fischer. "Ich habe nie einen Amtsträger bestochen oder eine Partei korrumpiert", verteidigte sich der Ex-Vorstand. Es gebe vielmehr in Österreich seit Jahrzehnten ein "System gegenseitiger Gefälligkeiten", das moralisch "vielleicht im Grenzbereich" sei, aber sicher keine Korruption.

"Auch sehe ich nicht, wo der Telekom Austria ein Schaden entstanden sein soll", sagte Fischer zum Vorwurf, dass aus dem Unternehmen Millionenbeträge abgeflossen seien, ohne dass es dafür entsprechende Gegenleistungen gegeben habe.

Fischer schätzt, dass die Telekom für konkretes Lobbying im engeren Sinne 1,5 Millionen Euro pro Jahr ausgegeben hat. Etwa drei Viertel davon seien an Hochegger gegangen. Der Gesamtrahmen für Hochegger und seine Firma Valora sei natürlich höher gewesen. Für Beraterverträge habe die Telekom jährlich "locker fünf, sechs Millionen" ausgegeben.

(APA)

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