Wächter der Datenwelten

IT-SECURITY. Fachleute schützen Unternehmen vor existenzbedrohenden Angriffen.

Bei T-Mobile Deutschland wurden im Vorjahr 17 Millionen Kundendaten gestohlen. Der Fall verdeutlichte drastisch, welches Ausmaß Angriffe auf Firmendaten annehmen können und welch große Bedeutung IT-Security deshalb heute hat. Und das betrifft nicht nur Branchenriesen: Eine Umfrage des auf IT spezialisierten Marktforschungsunternehmens IDC zum Thema „KMU in einer vernetzten Welt“ erhob, dass 80 Prozent der befragten IT-Entscheider überzeugt sind, im Falle eines Angriffes auf die IT mit erheblichen Konsequenzen auf den Geschäftserfolg rechnen zu müssen.

Immer mehr Ausbildungen

Die wachsende Nachfrage nach IT-Sicherheitsexperten spiegelt sich im größer werdenden Ausbildungsangebot wieder. An der FH Campus Wien, die über ein eigenes Kompetenzzentrum für IT-Security verfügt, werden die Konsequenzen thematisiert, die sich aus dem Trend zum Zusammenwachsen von Telekommunikation, Mobilfunk und Datennetzen ergeben.

Der Master-Studiengang „IT-Security“ (berufsbegleitend, vier Semester) setzt laut Studiengangsleiter Johann Walzer auf Zukunftsfelder in der IT: „Anforderungen an Security im IT-Bereich sind oft nicht isoliert zu betrachten, sondern betreffen verschiedene technische Aspekte wie etwa die Sicherheit auf der Ebene des Netzwerks, des Betriebssystems und der Anwendungssoftware.“ Absolventen des Studiums können die Zusammenhänge zwischen diesen Ebenen verstehen und neben den technischen Gegebenheiten zusätzlich auch dem sozialen Aspekt der Sicherheit besonderes Augenmerk schenken.

Eine möglichst integrale Sicht der Security von IT-Infrastruktur versucht auch der Bachelor-Studiengang „IT-Security“ (Vollzeit, sechs Semester) an der FH St. Pölten zu vermitteln. „Es geht uns um die Kombination aus Technik- und Managementwissen. Sie bildet die Grundlage für die zukünftigen Security-Experten im Unternehmen“, bringt Studiengangsleiter Johann Haag die Ausbildungsziele auf den Punkt.

Absolventen können sich im Anschluss daran im Master-Studium „Information Security“ (vier Semester, ab 2009/2010) auf eine Tätigkeit als Chief Security Officer vorbereiten.

Unternehmen werden immer stärker vernetzt, die Daten daher immer transparenter. Den damit verbundenen Risken und Gefahren der Manipulation trägt der Studiengang „Information Security Management“ (berufsbegleitend, vier Semester) an der Donau-Universität Krems Rechnung.

Bewusstseinsbildung im Team

„Information Security Manager sollen fähig sein, in großen Zusammenhängen zu agieren“, erläutert Lehrgangsleiterin Anita Hengstberger. „Neben Problemlösungen im technischen Bereich müssen Bewusstseinsbildung, Gruppendynamik und prozessorientierte Umsetzung erfasst und Mitarbeitern sowie Management entsprechend kommuniziert werden. Projektmanagement, Controlling und Rechtssicherheit runden das Berufsbild ab.“

Ganzheitliches Sicherheitsmanagement ist auch Inhalt des 2009 neu anlaufenden Studiengangs „IT-Security“ (berufsbegleitend, vier Semester) an der FH Burgenland in Eisenstadt. Dementsprechend umfangreich gestalten sich die potenziellen Berufsfelder für die Absolventen, vom Gesamtverantwortlichen für sichere Informationsverarbeitung eines Unternehmens bis zum Sicherheitskonzeptionisten im eGovernment.

JOBPROFIL

Ganzheitlich denken: Die zunehmende elektronische Vernetzung von Unternehmen sowie neue Technologien, die bislang getrennte Systeme wie Mobilfunk und Datennetze zusammenwachsen lassen, erhöhen laufend die Sicherheitsanforderungen. Die Ansprüche an IT-Security-Experten von morgen sind daher ganzheitlicher Natur.

Kommunikation: Gefordert sind Fachkräfte, die bei Planung und Realisierung einer Security Policy und eines Netzwerk-Sicherheitskonzepts nicht nur über technisches und rechtliches Know-how verfügen, sondern auch kommunikative Managementqualitäten einbringen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2009)

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