Köstinger macht nicht nur in der Bundes-ÖVP Karriere

Elisabeth Köstinger
Elisabeth Köstinger(c) APA/THOMAS SCHMIDT (THOMAS SCHMIDT)
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Die EU-Abgeordnete, Elisabeth Köstinger, wird Co-Präsidentin des Ökosozialen Forums. Stephan Pernkopf bleibt Präsident.

Im Regierungsteam der ÖVP sind die personellen Änderungen (vorläufig) abgeschlossen, im Umfeld der Partei stehen aber weitere an – konkret im Ökosozialen Forum, einem Thinktank mit Nähe zur Volkspartei bzw. zum Bauernbund. Wie die „Presse“ erfahren hat, soll der niederösterreichische Agrarlandesrat Stephan Pernkopf zwar weiterhin Präsident des Forums bleiben, im Herbst mit Elisabeth Köstinger aber eine Co-Präsidentin bekommen.

Formal arbeitet das Ökosoziale Forum in zwei eigenständigen Vereinen: dem Forum Österreich mit Fokus auf regionale und nationale Themen. Und dem Forum Europa mit – wie der Name schon sagt – europäischem und auch internationalem Schwerpunkt. Seit dem Jahr 2011 ist Pernkopf Vorstand von beiden Vereinen, er folgte damals Franz Fischler nach.

Nun soll die Führungsverantwortung geteilt werden. Pernkopf, der vor Hans Jörg Schellings Bestellung auch als Kandidat für das Finanzministerium gehandelt wurde, bleibt Vorstand der Österreich-Filiale, gibt die Funktion im Europa-Forum aber an Köstinger ab, die seit 2009 für die ÖVP bzw. den Bauernbund im Europa-Parlament sitzt.

Das Motiv dahinter? Köstinger hat sich nicht nur als Lobbyistin der heimischen Landwirtschaft einen Namen gemacht, sondern auch ein breites Netzwerk in Brüssel gesponnen. Davon würde auch das Ökosoziale Forum gerne profitieren. Mit Pernkopf und Köstinger könne man „die Schlagkraft erhöhen“, heißt es. Der Vorstandsbeschluss im Verein soll Ende Oktober fallen.

Nahezu zeitgleich soll die 35-jährige Kärntnerin auch in der ÖVP Führungsverantwortung übernehmen – als Vizeparteichefin nämlich. Reinhold Mitterlehner bekommt als neuer ÖVP-Obmann vier Stellvertreter bzw. -innen. Eine davon wird Köstinger sein, eine andere Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, ein dritter Außenminister Sebastian Kurz. Vervollständigt wird das Quartett von einem Landeshauptmann aus dem Westen, im Gespräch sind der Salzburger Wilfried Haslauer und der Tiroler Günther Platter. Gewählt wird am Parteitag, der eigentlich erst im Frühjahr 2015 stattfinden hätte sollen, nach Michael Spindeleggers Rücktritt aber auf Herbst vorverlegt werden musste. Ein genauer Termin steht bisher noch aus.

E-Mails an:thomas.prior@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.09.2014)

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