ÖVP tauscht Finanzsprecher

Auf Andreas Zakostelsky folgt im Parlament Werner Groiß.

Der Finanzsprecher einer Partei gehört im Parlament nicht eben zu den unwichtigsten Funktionen. So gesehen kommt der Rochade, die jetzt in der ÖVP-Fraktion im Hohen Haus bevorsteht, Bedeutung zu: Der bisherige Finanzsprecher, der Steirer Andreas Zakostelsky, wird vom niederösterreichischen Abgeordneten Werner Groiß als Finanzsprecher der ÖVP abgelöst, wie „Die Presse“ aus Parteikreisen erfahren hat.

Der aus dem Raiffeisen-Imperium kommende Jurist Zakostelsky (53), der im australischen Sydney geboren wurde, wurde 2013 von Ex-ÖVP-Chef Michael Spindelegger in den Nationalrat geholt. Er rückt, wie im Wirtschaftsteil dieser Zeitung bereits berichtet, mit April an die Spitze der VBV-Gruppe mit Pensions- und Vorsorgekasse. Zakostelsky wird aber eine neue Sprecherfunktion erhalten und künftig für private Vorsorge zuständig sein. Der ÖVP-Parlamentarier kümmert sich damit um seinen angestammten beruflichen Bereich.

Der 48-jährige Groiß ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Er stammt Gars am Kamp und hat seit 2013 ein Waldviertler Mandat für die ÖVP inne. Im Norden Niederösterreichs ist der ehemalige Staatssekretär und spätere Generalsekretär der Wirtschaftskammer, der langjährige Parlamentarier Günter Stummvoll, nach wie vor gut vernetzt.

Zum Wechsel des Finanzsprechers im Parlament heißt es, der Anstoß dazu sei vom ÖVP-Wirtschaftsbund ausgegangen. Dessen Generalsekretär, der Salzburger Peter Haubner, sitzt mit Zakostelsky und Groiß im ÖVP-Parlamentsklub. Im Wirtschaftsbund war auf Nachfrage nichts Näheres zu der Tauschaktion der beiden von ihm gestellten Abgeordneten zu erfahren. Im Plenum des Hohen Hauses wird der Wechsel bei den für Ende April vorgesehenen Plenarsitzungen vollzogen.

Der schwarze Finanzsprecher steht zwar im Schatten des Finanzministers, den die ÖVP derzeit mit Hans Jörg Schelling stellt. Zakostelsky war aber selbst Mitglied in der politischen Steuerreformgruppe.

E-Mails an: karl.ettinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2016)

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