Valentinstags-Konzerte: ÖVP zeigt FPK-Landesrat an

Dobernig nimmt Steuergeld fuer
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FPK-Landesrat Dobernig lädt zu "Gratis"-Konzerten, für die er rund 130.000 Euro Steuergeld ausgegeben haben soll. Die ÖVP ortet Amtsmissbrauch. Dobernig weist die Vorwürfe als "glatte Lüge" zurück.

Vier Konzerte anlässlich des Valentinstages, das hat sich der freiheitliche Landesrat und "Volkskultur"-Referent Harald Dobernig vorgenommen. Per Post sandte er daher - zwei Wochen vor der Landtagswahl - an alle Kärntner Haushalte Flugblätter. Auf der Einladung prangt neben dem Konterfei des FPK-Politikers und dem offiziellen Signet des Landes der Aufruf: "Es ist mir wichtig, dass die Volkskultur weiter in dieser schönen Form gelebt wird." Daher sollten die Bürger doch zu den angeführten Veranstaltungen am 14. Februar kommen. Die "kostenlosen Karten" dazu können in der Landesregierung bestellt werden, heißt es weiter.

Bezahlen dürfte die "Gratis"-Konzerte das Land, denn Dobernig lädt in seiner Funktion als Landesrat ein. Laut SPÖ, Grüne und ÖVP sollen bereits rund 130.000 Euro Steuergeld für die Bewerbung und Abwicklung ausgegeben worden sein. Besonders pikant: Die Gelder sollen an eine FPK-nahe Agentur geflossen sein, berichtete das Ö1-"Morgenjournal" am Mittwoch.

Holub: "Das ist für mich nicht sauber"

Die SPÖ ortet eine verdeckte Parteienfinanzierung. Rolf Holub, Spitzenkandidat der Grünen, sieht eine Verletzung des Transparenzgesetzes: "Es ist auf jeden Fall nicht sauber und wir werden alles überprüfen. Ich lasse mir so etwas nicht gefallen in Kärnten. Alle halten sich an die Spielregeln und an die Agreements und der Herr Dobernig haltet sich nicht daran und dann tut er so, als wenn er unbedingt ein Konzert bewirbt und in Wirklichkeit, das ist meine Überzeugung, bewirbt er sich selber und das ist für mich nicht sauber", sagte der Grüne gegenüber "Ö1".

Martin Malle, Kärnten-Chef des ÖVP-Wirtschaftsbundes, ging noch einen Schritt weiter: Er zeigte Dobernig bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft an. "Hier liegt aus meiner Sicht ein klarer Fall von Amtsmissbrauch vor, weil mit öffentlichem Geld für den privaten Wahlkampf geworben wird. Das diese Konzerte zwei Wochen vor der Landtagswahl stattfinden, ist mir doch ein bisschen ein zu großer Zufall", sagte er dem ORF-Radio.

Die Ermittlungen in der Causa sind laut "Morgenjournal" inzwischen abgeschlossen. Der Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft liegt zur Prüfung im Justizministerium.

Dobernig: "Eine eine glatte Lüge"

Das Büro von Dobernig reagierte am Mittwoch mit einer Aussendung auf die Causa. Darin weist der FPK-Politiker sämtliche Vorwürfe, "wonach es sich um Wahlwerbung auf Steuerzahlerkosten, verdeckte Parteienfinanzierung oder einen Verstoß gegen das Werbeverbot im Wahlkampf handelt, scharf zurück". Auch würde es sich bei den Konzerten um "keine Wahlkampfveranstaltungen der FPK" handeln.

Weiters wird der Verdacht der SPÖ, es seien für die Durchführung der Konzerte 130.000 Euro an eine FPK-nahe Agentur geflossen, als "völlig absurd und eine glatte Lüge" bezeichnet.

(Red.)

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