Frank Stronachs "Volksfeind" kann Wahl entscheiden

Frank Stronachs Volksfeind kann
Frank Stronachs Volksfeind kann(c) APA/GERT EGGENBERGER (GERT EGGENBERGER)
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Früher war er bei der SPÖ, heute ist Gerhard Köfer Spitzenkandidat für das Team Stronach.

Arriach. Arriach ist der geografische Mittelpunkt Kärntens. Rund 30 Zuhörer haben sich den Weg durch den Schnee in den Kultursaal der Gemeinde gebahnt. Derjenige, der zu ihnen spricht, der Spitzenkandidat des Teams Stronach, Gerhard Köfer, senkt den Altersschnitt deutlich.

Der Bürgermeister von Spittal/Drau, bis vor Kurzem bei der SPÖ, steht allein auf dem Podium, Stronachs überlebensgroßes Konterfei hinter ihm. „Neue Werte für Kärnten“ ist sein Motto. Er sagt Freunderl- und Parteibuchwirtschaft den Kampf an. „Ich weiß, wie es ist, vom angesehensten Politiker Kärntens zum Volksfeind zu werden.“ Vereinzelt ist ein Klatschen zu vernehmen, sonst ist es still. Köfer spricht darüber, was falsch läuft in Kärnten, handelt die Korruptionsskandale ab, preist seinen Parteichef. „Ob Schulkind, Beamter oder Arzt – alle strömen sie auf Frank Stronach zu.“

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Konkreter wird er erst bei den Fragen aus dem Publikum. Eine Koalition wird das Team Stronach nicht eingehen, auch den Zukunftsfonds will der frühere Gendarm nicht anrühren und schon gar nicht Gerhard Dörfler zum Landesrat wählen. Die Verwaltung soll schlanker werden, etwa durch Reduktion der Krankenversicherungsanstalten. Und er fordert ein einfacheres Steuersystem. Wie er zur Asylfrage steht, will ein älterer Herr wissen. „Es gibt Gesetze, es gibt Menschenrechte – die gelten für alle Menschen. Und Menschen, die in ihren Heimatländern verfolgt werden, muss man helfen.“ Der Zuhörer scheint nicht sehr zufrieden.

Umfragen sehen die Neo-Partei zwischen zwölf und 14 Prozent. Ihr Abschneiden könnte entscheiden, wer in Kärnten Erster wird: die FKP – oder Köfers Ex-Partei SPÖ.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.03.2013)

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