Rot-Grün in Kärnten? Grüne holen fünftes Mandat

KaerntenWahl Gruene holten fuenftes
KaerntenWahl Gruene holten fuenftes(c) APA/GERT EGGENBERGER (GERT EGGENBERGER)
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Die Wahlkarten-Auszählungen beschert den Grünen ein weiteres Mandat - zu Lasten des BZÖ. Damit ergibt sich eine Rot-Grüne-Mehrheit in der Regierung. Das BZÖ will die Stimmen neu auszählen lassen.

Die Auszählung der Wahlkarten hat das Ergebnis der Landtagswahl noch einmal verändert. Die Grünen verbesserten sich auf 12,1 Prozent und erreichten ein fünftes Mandat im Landtag. Die Orangen dürfte dies nicht freuen, denn damit können sie nur mehr zwei anstatt drei Abgeordnete stellen - eine einzige Stimme hat dafür den Ausschlag gegeben.

Damit sind in Kärnten sind nun verschiedenste Zweier-Koalitionsvarianten möglich: Nach Auszählung der Wahlkarten geht sich nämlich nicht nur Rot-Schwarz, sondern auch Rot-Grün aus. SPÖ-Chef Peter Kaiser hat freilich angekündigt, eine Dreierkoalition aus SPÖ, ÖVP und  Grünen zu präferieren. Diese wiederum hätte eine Zwei-Drittel-Mehrheit inne. Und könnte damit die Landesverfassung ändern.

Petzner will Neuauszählung

Die Auszählung ergab 20.746 Reststimmen für die Grünen und 20.745 Reststimmen für die Orangen. Der BZÖ-Abgeordnete Stefan Petzner kündigte angesichts dieser Tatsache am Montag via Twitter an, man werde eine Nachzählung der Stimmen beantragen: "Wir kämpfen ums dritte Mandat und werden Nachzählung beantragen bzw. Wahlanfechtung machen."

Der Spitzenkandidat der Grünen, Rolf Holub, nahm den hauchdünnen Vorsprung humorvoll: "Da sieht man, dass eine einzige Stimme die Verhältnisse ändern kann, jetzt kann jeder Grün-Wähler behaupten, dass er mit seiner Stimme die Verfassungsmehrheit für Rot, Schwarz und Grün gesichert hat."

Die Zahl der Mandate der übrigen Parteien ist gleich geblieben. Die SPÖ gewann 37,13 Prozent und stellt 14 Abgeordnete, die FPK fiel auf 16,85 Prozent (am Sonntag hatte es noch nach 17,1 Prozent ausgesehen) zurück und hat sechs Mandate. Die ÖVP (14,4 Prozent) erhält fünf Mandate und das Team Stronach (11,18 Prozent) vier.

Die FPK verlor bei der Wahlkartenauszählung eines ihrer beiden Direktmandate im Wahlkreis zwei, bekam aber dafür ein Reststimmenmandat dazu.

Die FPK käme nur theoretisch als Koalitionspartner in Frage. Der wohl künftige Landeshauptmann Kaiser schließt eine Kooperation mit den Blauen strikt aus. Eine neue rot-schwarz-grüne Regierung dürfte den Proporz abschaffen. Dadurch gäbe es (wie im Bund) eine klare Trennung zwischen Regierung und Opposition. Eine Partei würde nicht mehr automatisch ab einer bestimmten Stimmstärke in der Landesregierung sitzen.

(APA/Red./Aich)

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