Neuer FPK-Chef wirft Partei "Überheblichkeit" vor

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Christian Ragger löst Kurt Scheuch als Parteichef ab. Gerhard Dörfler wird Landtagsabgeordneter.

Klagenfurt. Am Wahlabend wollte Kurt Scheuch noch Parteichef der FPK bleiben, doch schon am nächsten Morgen war alles anders: Der bisherige Soziallandesrat Christian Ragger (40) wird FPK-Chef und auch den einzigen verbliebenen Regierungssitz übernehmen.

FPK-Insider berichten von ungewöhnlich scharfer interner Kritik an Scheuch. Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache dürfte sich eingeschaltet haben. Ragger kündigte an, in den nächsten Tagen weitere Gespräche mit Strache führen zu wollen, der mittels „Wiedervereinigungsparteitags“ die Sonderrolle der Kärntner Freiheitlichen beenden will. Und Ragger will die Partei neu aufstellen: Innerhalb der nächsten zwei Monate soll es – nach einer Reihe von Bezirksparteitagen – einen Erneuerungsparteitag der Kärntner Freiheitlichen geben. Wer genau für die FPK die sechs verbliebenen Mandate (minus elf) im Landtag besetzen und den Klub leiten soll, darauf wollte man sich am Montag nicht festlegen. Eines steht aber fest: Ein Landtagsmandat bekommt der bisherige Landeshauptmann Gerhard Dörfler – und er wird es auch annehmen.

Bei seinem ersten Auftritt rechnete Ragger schonungslos mit seiner eigenen Partei ab. Als er 1999 unter Jörg Haider in den Landtag einzog, habe dieser ihm zu „Demut und Disziplin vor dem Wähler“ geraten. Beides habe seine Partei vergessen. Weitere Fehler der FPK ließen sich sogar aus der Bibel ableiten, nämlich „Maßlosigkeit und Überheblichkeit“. Die gesamte Partei müsse sich dafür bei den Wählern entschuldigen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2013)

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