Team Stronach: Köfer Landesrat statt Bürgermeister

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Der Kärntner Spitzenkandidat gibt auch sein Nationalratsmandat auf, dieses fällt wieder an die SPÖ. In Tirol tritt Stronach mit einem Tischlereibesitzer an.

Klagenfurt/Apa/Red. Gerhard Köfer wird Landesrat des Teams Stronach in Kärnten und räumt dafür seinen Bürgermeistersessel in Spittal an der Drau, den er einst für die SPÖ erobert hatte. Er sehe seinen Wechsel in die Landespolitik und den damit verbundenen Rücktritt als Bürgermeister mit einem „lachenden und einem weinenden Auge“, sagte Köfer. Aber: „Ich habe das Kapitel für mich abgeschlossen.“

Gerhard Köfer wird auch sein Mandat als Nationalratsabgeordneter zurücklegen, das er zuerst für SPÖ und dann als parteifreier Mandatar innehatte. Das Mandat fällt nun wieder an die SPÖ zurück, die Nächstgereihte auf der Kärntner SPÖ-Landesliste ist die langjährige Kärntner Nationalratsabgeordnete Melitta Trunk. Doch diese, mittlerweile Schuldirektorin, will das Mandat nicht annehmen. Es ist nun Sache der Kärntner SPÖ, das Mandat zu vergeben.

Und es gibt weitere Weichenstellungen in der Kärntner Landesgruppe des Teams Stronach: Klubobmann im Landtag wird Hartmut Prasch, seine Stellvertreterin Isabella Theuermann. Der ehemalige Landesdirektor des ORF Kärnten, Willy Haslitzer, wird Köfers Stellvertreter in der Regierung.

Rücktritt als Bürgermeister

Wie es in Spittal an der Drau weitergeht, werde sich laut Köfer in den kommenden Tagen entscheiden. Offen ist etwa, ob auch das Team Stronach einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl stellen wird. „Ich übergebe ein gut bestelltes Haus. Die großen Projekte sind alle auf Schiene“, meinte Köfer am Mittwoch nach seinem Rücktritt als Bürgermeister.

Keine großen Hoffnungen macht sich Köfer, was seine künftigen Aufgaben als Landesrat betrifft: „Ich gehe davon aus, dass wir das bekommen, was übrig bleibt.“ Die derzeit wahrscheinlichste Regierungsvariante in Kärnten ist eine rot-schwarz-grüne Koalition. Aufgrund des Proporzsystems sind aber auch das Team Stronach und die FPK mit je einem Landesrat in der Landesregierung vertreten.

Das Team Stronach wird auch bei den Tiroler Landtagswahlen am 28. April antreten. Man habe die nötigen Unterstützungserklärungen beisammen, hieß es gestern. Spitzenkandidat des Tiroler Ablegers der Bewegung des austrokanadischen Milliardärs wird der Tischlereibesitzer Walter Jenewein. Sein Ziel sei der Einzug in den Landtag, meinte der 50-Jährige, der auch als Gemeindevorstand in Mieders im Bezirk Innsbruck Land tätig ist.

Otto Konrad für Salzburg?

Noch ungewiss ist, ob das Team Stronach auch bei den Salzburger Landtagswahlen am 5. Mai antreten wird. Dem Vernehmen nach bemüht man sich um den früheren Fußball-Teamtorhüter Otto Konrad als Spitzenkandidaten. Konrad, der seine größten Erfolge mit Austria Salzburg feierte und mit dieser Mannschaft bis ins Uefa-Cup-Finale kam, ist bisher schon als sportpolitischer Berater beim steirischen Ableger des Teams Stronach tätig.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2013)


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