Zehntausende demonstrieren gegen israelische Angriffe

Demonstration gegen die israelische Militäroffensive in London.
Demonstration gegen die israelische Militäroffensive in London.(c) EPA
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In mehreren europäischen Städten gab es Demonstrationen gegen die israelischen Militäreinsätze im Gaza-Streifen. In London wurden als Zeichen des Protestes Schuhe auf Downing Street 10 geworfen.

Zehntausende Menschen haben am Samstag in europäischen Großstädten gegen die israelischen Militäreinsätze im Gaza-Streifen demonstriert. Die größte Aktion gab es in Paris, wo die Polizei die Teilnehmerzahl auf 21.000 schätzte. In London bewarfen Demonstranten den Regierungssitz in der Downing Street mit Schuhen, um ihrem Ärger Luft zu machen.

In Salzburg nahmen nach Polizeiangaben zwischen 2300 und 2500 Menschen an einer Veranstaltung gegen die Gewalt im Gaza-Streifen teil. Die vom Islamischen Kulturverein Salzburg angemeldete Demonstration verlief ohne Zwischenfälle, wegen des Demonstrationszuges kam es aber in der Innenstadt zu Stauungen.

In Deutschland versammelten sich allein in Frankfurt am Main nach Angaben der Polizei an die 10.000 Menschen. Die Abschlusskundgebung fand auf dem Römerberg im Herzen der Altstadt statt. Es gab keine Zwischenfälle. In Berlin versammelten sich 7000 Menschen. Der Protestzug setzte sich am Roten Rathaus in Bewegung und führte über die Straße Unter den Linden und die Friedrichstraße. Zu hören waren Sprechchöre wie "Freiheit für Palästina" und "Stoppt den Mord und stoppt den Krieg". In Düsseldorf protestierten 4000 Palästinenser.

"Wir sind alle Palästinenser" und "Israel Mörder" skandierten Demonstranten in Paris. Den Behörden zufolge zogen dort 21.000 Menschen durch die Innenstadt, mehr als 50 Organisationen hatten zu dem Protestmarsch aufgerufen. Viele französische Muslime stammen aus Nordafrika.

In London schleuderten Demonstranten als Zeichen ihres Protestes Hunderte Schuhe in Richtung des Amtssitzes des Premierministers in der Downing Street. Die abgesperrte Straße war mit Schuhen übersät. Schuhwerfen ist bei Muslimen ein Zeichen der Missachtung. Weltbekannt wurde ein irakischer Journalist, als er seine Schuhe auf US-Präsident George W. Bush im Dezember in Bagdad schleuderte. Auch in anderen britischen Großstädten wie Manchester, Liverpool und Glasgow gab es Protestveranstaltungen. Insgesamt gab es etwa 20 Aktionen.

Im nordisraelischen Sahnin demonstrierten zehntausende meist israelische Araber gegen die Angriffe auf den Gaza-Streifen. Israelische Medien sprachen am Samstagabend von den größten Protesten israelischer Araber seit Jahren. Die Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute für die Opfer der seit über einer Woche laufenden Offensive. Unter den Teilnehmern waren zahlreiche arabische Abgeordnete des israelischen Parlaments. Bei einer Ansprache forderte ein Parlamentarier der arabischen Balad-Partei nach Medienangaben, die israelische Führung solle wegen "Kriegsverbrechen in Gaza" vor ein internationales Gericht gestellt werden.

(Ag.)


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