Rotes Kreuz: Israel verletzt Völkerrecht

Palästinensisches Kind in Gaza
Palästinensisches Kind in Gaza(c) REUTERS (Suhaib Salem)
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Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) verlangt Zugang zu den Verwundeten in Gaza. Vier Kinder lebten in der Stadt tagelang neben den Leichen ihrer Mütter.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übt scharfe Kritik an Israel. Es hat am Donnerstag dringend Zugang zu Verwundeten in Gaza-Stadt verlangt. Ein medizinisches Rettungsteam des IKRK und des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) habe tagelang vergeblich versucht, in das von der israelischen Armee beschossene Viertel Zaytun zu gelangen. Erst am Mittwoch sei dem Team mit vier Ambulanzen Zugang gewährt worden.

In einer Wohnung des Viertels fanden die Helfer vier kleine Kinder neben ihren toten Müttern. Die Kinder seien zu schwach gewesen, um aufzustehen, hieß es. Auch ein völlig entkräfteter Mann sei gefunden worden. Insgesamt lagen in der Wohnung zwölf Leichen auf Matratzen.

In einem andern Haus fand das Rettungsteam 15 teils verletzte Überlebende sowie drei Tote. Israelische Soldaten befahlen dem Team, das Gebiet zu verlassen - was dieses jedoch verweigerte.

"Das ist ein schockierender Vorfall", erklärte Pierre Wettach, Chef der IKRK-Delegation in Israel und den besetzten Palästinensergebieten. Die israelische Armee habe ihre völkerrechtliche Verpflichtung nicht eingehalten, Verwundete evakuieren und versorgen zu lassen.

(Ag.)

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