Israelis beschießen UN-Konvoi - Fahrer getötet

UN-Konvoi im Gazastreifen
UN-Konvoi im Gazastreifen(c) EPA (Fayez Nureldine)
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Israelische Soldaten eröffnen das Feuer auf einen Konvoi des UN-Hilfswerks UNRWA. Israel kündigt eine Untersuchung an. Die UNWRA setzt ihre Arbeit im Gazastreifen aus.

Israelische Soldaten haben am Donnerstag im nördlichen Gazastreifen einen Konvoi des UNO-Hilfswerks UNRWA beschossen und dabei mindestens einen Fahrer getötet. Der Zwischenfall ereignete sich allerdings nicht, wie ursprünglich gemeldet, während der nachmittäglichen Feuerpause, sondern eineinhalb Stunden davor - allerdings im Rahmen einer mit dem israelischen Militär abgestimmten Konvoifahrt. Ein weiterer Helfer wurde bei dem Beschuss schwer verletzt.

Der Angriff erfolgte in der Nähe des nach Israel führenden Grenzübergangs Erez. Die Lastwagen seien mit UNO-Flaggen gekennzeichnet, die Fahrer mit UNO-Westen ausgestattet gewesen, sagte ein Sprecher. Bei den Fahrern und Helfern habe es sich nicht um unmittelbare UNRWA-Mitarbeiter gehandelt, sondern um Vertragspartner, die vom Hilfswerk engagiert wurden. Die israelischen Streitkräfte erklärten, der Vorfall werde untersucht.

Weiteres Fahrzeug beschossen

Kurz nach dem Vorfall, bereits während der Feuerpause, soll auch noch ein Fahrzeug mit internationalen UNO-Mitarbeitern von Israelis beschossen worden sein. Über Verletzte dabei lagen keine Meldungen vor.

Wegen der Gefährdung ihrer Mitarbeiter hat die UNWRA nach dem Vorfall ihre Arbeit im Gazastreifen vorübergehend ausgesetzt. "Die UNRWA hat entschieden, alle ihre Operationen im Gazastreifen zu stoppen, weil ihre Einrichtungen und Mitarbeiter immer mehr Angriffen ausgesetzt sind", sagte ein Sprecher der United Nations Relief and Works Agency am Donnerstag in Gaza.

(Ag.)


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