TV-Duelle: "Die Ahnungslosigkeit ist ja atemberaubend"

Jetzt live Faymann Bucher
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NachleseORF-Konfrontationen: Ein hitziges Duell zwischen Bundeskanzler Faymann und Josef Bucher. Ein schaumgebremster Stronach gegen Spindelegger.

Der Wahlkampf geht in seine heiße Phase: Am Dienstag Abend standen weitere zwei ORF-Konfrontationen auf dem Programm. Um 20.15 Uhr traf ÖVP-Chef Michael Spindelegger auf Frank Stronach. Im Anschluss daran haben sich SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann und BZÖ-Bündnisobmann Josef Bucher vor dem Fernsehpublikum gemessen. 

TVDuelle Ahnungslosigkeit atemberaubend
TVDuelle Ahnungslosigkeit atemberaubendORF

Ein Kurz-Fazit zum ersten Duell: Frank Stronach war disziplinierter als sonst, er hielt sich im Duell mit ÖVP-Chef Spindelegger auch mit dem "Du"-Wort zurück. Der Außenminister war sehr emotional und aufbrausend.

Am Dienstag war es über weite Strecken Spindelegger, der einen aggressiven Eindruck vermittelte - mitunter sogar gegenüber Moderatorin Ingrid Thurnher, von der er sich nicht bei einer Attacke unterbrechen lassen wollte - und sich schließlich ausgerechnet von Stronach fragen lassen musste: „Wollen S' noch ein bisserl weiterreden?"

Während der ehemalige Magna-Chef die ÖVP als Bankenpartei ohne Prinzipien abgetan hatte, die er nie in seinem Leben gewählt habe, präsentierte sie Spindelegger als "soziale Integrationspartei" und "Partei der Leistungsträger, egal, wo sie herkommen". Er habe die Prinzipien der ÖVP wiedererweckt: "Ob der Herr Stronach mitkann oder nicht, ist nicht so bedeutend.

Zum Thema Syrien und Golan-Einsatz hatte man den Eindruck, dass Stronach noch nie über Fragen der Sicherheitspolitik nachgedacht hat. Außenpolitik ist nicht unbedingt Frank Stronachs große Stärke, sondern er verfiel eher in Stammeln bei diesen Themen. Das wurde auch von Spindelegger aufgegriffen: "Ich glaube, der Herr Stronach sollte lieber bei der Wirtschaft bleiben."

Ein interessantes Duell, vertreten doch beide das Wirtschaftsthema. Stronachs Aussagen klangen jedoch etwas wiedergekäut, Spindeleggers Ansagen gingen mehr ins Detail. Und etwas überraschend: Stronach präsentierte zwei "Taferl".

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TVDuelle Ahnungslosigkeit atemberaubend
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Ein Kurz-Fazit zum zweiten Duell: Das Gespräch zwischen Werner Faymann und Josef Bucher war kein Treffen unter Freunden - man merkte die Abneigung der beiden gegeneinander. Bundeskanzler Faymann wirkte zu Beginn sehr staatsmännisch, zeigte sich aber zu Themen wie Pensionen oder Hypo sehr angriffig und stellte Bucher immer wieder in Verbinung mit der glücklosen FPÖ Kärnten.

Bucher agierte ganz anders - er versuchte, mit Wahlslogans und Steuersenkungen durchzukommen, hier vielleicht sogar neue Wähler zu erreichen.

Eine heftige Diskussion lieferten sich die beiden Kontrahenten beim Thema Hypo: Faymann habe sich "zum Schirmherr der Banken aufgespielt", eröffnete Bucher. Die "unverantwortliche Politik" in Kärnten sei schuld dran, dass bei der Hypo so viel Geld verloren sei, spielte Faymann den Ball zurück. Für Bucher ist das "die größte Lüge", immerhin sei die Bank 2006 mit Gewinn verkauft worden und der Kanzler habe zugelassen, dass der damalige Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) die Bank später verstaatlicht habe, obwohl Österreich in der Haftungskette nicht ganz vorne gestanden wäre. "Das ist ja völlig falsch, die Ahnungslosigkeit ist ja atemberaubend", echauffierte sich Faymann. Pröll habe gar keine andere Möglichkeit gehabt, um den Fehler auszubessern, für den Buchers alte Familie, nämlich die Kärntner Blauen, verantwortlich sei.

Staatsmännisch die Antworten von Kanzler Faymann, ob er Bucher in einer Regierung holen wolle: Er plädierte für eine große Koalition und sieht im BZÖ "keine Bereicherung" für eine Regierung. Das geht bei Faymann so weit, dass er Bucher immer wieder vorwarf, die Unwarhheit zu sagen.

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Der Liveticker zum Nachlesen:

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