Anzeige wegen "Nazi-Gesten" bei FPÖ-Kundgebung

Anzeige wegen NaziGesten FPoeKundgebung
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Besucher einer Wahlkampf-Veranstaltung in Graz sollen den Hitler-Gruß gezeigt haben. Die Sozialistische Jugend kritisiert die Polizei, die FPÖ distanziert sich.

Bei einer FPÖ-Wahlkampf-Kundgebung mit Partei-Chef Heinz-Christian Strache am Montag am Grazer Hauptplatz soll eine Gruppe im Publikum die Arme zum Hitlergruß erhoben haben. Die Sozialistische Jugend (SJ) kündigte am Dienstag eine Anzeige an. Mehrere Augenzeugenberichte sowie Fotos würden die Vorgänge dokumentieren. Ein entsprechendes Bild wurde von dem SJ-Graz-Vorsitzenden Sebastian Pay auf Facebook veröffentlicht.

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Die SJ kritisiert auch das Verhalten der Einsatzleute: "Warum greift die Polizei nicht ein, wenn am helllichten Tag mitten am Grazer Hauptplatz gegen das Verbotsgesetz verstoßen wird? War die Exekutive hier am rechten Auge blind?", so Max Lercher, Vorsitzender der SJ Steiermark. Er forderte eine Untersuchung des Innenministeriums, warum kein Beamter eingeschritten sei.

Maximilian Ulrich von der Landespolizeidirektion Steiermark sagte, dass die Beamten gemeinsam mit dem Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz keine derartigen Vorgänge beobachtet hätten. Dennoch werde man Filmaufnahmen der Polizei überprüfen. Der Landesverfassungsschutz hat ebenfalls aufgrund der vorliegende Bilder der SJ die Erhebungen aufgenommen. "Die Polizei hat das Ganze nicht auf die leichte Schulter genommen", betonte Ulrich. Die Bevölkerung bittet er, etwaige Beobachtungen oder Fotos der Polizei zu melden.

FPÖ: "Inakzeptabel und furchtbar"

Aus dem Büro von FPÖ-Landesrat Gerhard Kurzmann hieß es, dass man sich von "der Verherrlichung des Nazi-Regimes" distanziere. Derartige Gesten seien "absolut inakzeptabel und furchtbar".

"Erschrocken und empört" reagierte die Grazer Bürgermeisterstellvertreterin Martina Schröck (SPÖ). Teile der FPÖ befänden sich "nicht am rechten Rand, sondern mittendrin im braunen Sumpf".

(APA/Red.)

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